ETSV Würzburg |
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08.12.2013, Sportpark Herieden, 2. Bundesliga Frauen Süd |
Der Eisenbahn-Turn- und Sportverein 1928 e.V. Würzburg kam 2008 zu einer Abteilung Frauenfußball, als die in
der Bayernliga kickenden Fußballerinnen des TSV Uengershausen zum ETSV übertraten. Schon im Vorgängerverein
hatten die Ladies einmal Regionalligaluft schnuppern dürfen, konnten aber auf diesem Niveau nicht mithalten
und fanden sich nach einer einzigen Spielzeit (2000/2001) in der Oberliga wieder. Die Neu-Eisenbahnerinnen
belegten in ihrer ersten Spielzeit Platz zwei und legten in der Saison 2009/10 eine Erfolgsserie sondergleichen
hin, bei der 72 Spiele in Folge gewonnen wurden, was neben Oberligatitel und Aufstieg auch den Gewinn des
Bayernpokals bedeutete und marschierten in der Folgesaison in die 2. Liga durch. Hier wurde der Gegenwind
wieder rauer, aber am Ende schaffte man den Drittletzten Platz und die geplante Relegation gegen den Drittletzten
der 2. Liga Nord blieb den Fränkinnen auch erspart, da der Hamburger SV sein Team aus der Bundesliga in die
Regionalliga zurückzog. So geht es heute im Frankenderby gegen den SV 67 Weinberg, der 2007 in die Regionaliga
aufgestiegen war und zur laufenden Spielzeit in die 2. Liga aufstieg, nachdem die Weinbergerinnen zuvor zweimal
knapp am Aufstieg gescheitert waren und als Zweite hinter der TSG Hoffenheim bzw. dem SC Sand ins Ziel gekommen
waren..
Mit bislang 12 Punkten sind die Weinbergerinnnen gut in ihre erste Zweitligasaison gekommen und liegen vier Punkte vor
dem Relegationsplatz - der erneut vom ETSV Wüzburg eingenommen wird. Von daher sollte man aus Sicht der Gäste
keinesfalls verlieren, um den Abstand nach unten zu wahren, während die Eisenbahnerinnen heute die große
Chance haben, mit einem Heimsieg den Anschluß auf die Nichtabstiegsplätze wieder herzustellen. Es zeichnet
sich schnell ab, daß die Hausherrinnen heute nicht für Unterhaltung sorgen wollen, sondern das Spiel ihren
Gegnerinnen überlassen, während sie selbst sehr tief stehen und auf Konterchancen lauern. So sind auch die
meisten Torchancen für Weinberg zu verzeichnen, als es mit einem 0:0 in die Pause geht, wobei die Gegenstöße
durchaus schonmal gefährlich sind - in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätten beide Seiten nochmal in
Führung gehen können. Im zweiten Abschnitt bringt schließlich ein Freistoß von Melanie Diener die nicht
unverdiente Führung für den SV 67 Weinberg, den Nina Heisel per Kopf im ETSV-Tor unterbringt. Jetzt müssen die
blau-weißen Gastgeberinnen mehr tun und einmal ist Weinberg mit den Glück im Bunde, als ein Freistoß der
Hausherrinnen von der Latte ins Feld zurückprallt. Danach bekommt Weinberg die Partie wieder besser unter
Kontrolle und schließlich sichert Christina Schnellenberg die Führung der Gäste mit einem strammen Schuß
von der Strafraumgrenze ab. Danach verzeichnet der ETSV Würzburg einen zweiten Alu-Treffer - diesmal hat man
den Pfosten ins Visier genommen - und kann so am Ende der Partie ein wenig mit dem Schicksal hadern, aber
es ist wohl unstrittig, daß Weinberg die Partie auf Grund der größeren Spielanteile hochverdient gewonnen hat
und selbst wenn nicht, wäre es den Schwarz-Gelben wohl angesichts der jetzt sieben Zähler Vorsprung auf den
Relgegationsplatz sicherlich gleichgültig.
Obwohl sich der ETSV Würzburg in seinem Vereinsheft ausdrücklich bei seinen Zuschauern für den zuletzt guten
Support bedankt, sind nicht nur keine organisierten Anfeuerungen zu hören - oder sonstige akive Unterstützung
wahrzunehmen -, sondern man ist auch, wenn es nach optischer Stellungnahme, wie zum Beispiel durch Fanschals
geht, deutlich in der Unterzahl, so daß die aus dem etwa 100 km entfernten Weinberg angereisten Gästefans die
Partie mehr oder weniger in ein Heimspiel verwandeln, auch wenn von ihnen ebenfalls kein aktiver Support
abgeliefert wird. Man geht lieber direkt aufs Spielgeschehen ein und in der ersten Hälfte scheint die Lage
mehrmal kurz vor einer Eskalation zu stehen, als die Spielerinnen vom ETSV Würzburg immer wieder hart einsteigen
und ihre Anhänger Schwalben sehen, wo keine waren und mit ihrem Lautstarken Protest mit Gästefans aneinander
geraten, aber dann beruhigt sich die Lage wieder. Die Weinbergerinnen halten übrigens mehrmals gut drauf und
zeigen, dass sie sich da nichts gefallen lassen - ihr Anhang nimmt aber die daraus resultierenden Freistöße
klaglos hin.
Der Sportplatz des ETSV Würzburg liegt relativ zentral am Main und verfügt über einen kleinen Unterstand,
war den heutigen Gastgeberinnen aber nicht ausreichend als Spielort für die 2. Bundelisga und so spielen die Eisenbahnerinnen
als 'Untermieterinnen' beim SV Heidingsfeld, dessen Sportpark Herieden für die Ligaspiele genutzt
wird, in dem die eigentlichen Gastgeber optisch völlig dominieren, während kein einziges Vereinszeichen
des ETSV wahrzunehmen ist. Dafür gibt es ein schönes Vereinsheim mit Restaurant und Balkon, das heute
geöffnet ist, vier Stufen auf der Gegenseite und - als Sahnestück der Anlage - eine massive überdachte
Tribüne auf der Hauptseite, die zwar nur als Taverse ausgelegt ist, aber mit ihren zwölf Stufen für den
Löwenanteil der 5000er Zuschauerkapazität der Anlage sorgt. Der Platz ist als reines Fußballfeld ausgelegt
und einen Nebenplatz gibt es faktisch nicht, denn es ist zwar ein zweites Fußballfeld auf der Rückseite
der Haupttribüne zu finden, doch das befindet sich in beklagenswertem Zustand und dürfte nicht einmal für
Trainingszwecke nutzbar sein. Der zweite Hintertorbereich ist ohne Ausbau, hat aber aufgrund der in
unmittelbarer Nähe auf einer Brücke vorbeigeführten BAB3 von Frankfurt nach Nürnberg optisch durchaus auch
etwas zu bieten.
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