SC Freiburg |
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07.02.2015, Dreisamstadion, Bundesliga |
"Die Kacke dampft!" hat das unabhängige BVB-Fanmagazin
schwatzgelb.de
getitelt, nachdem Borussia Dortmund am letzten Mittwoch daheim 0:1 gegen den FC Augsburg
verloren hat und damit in drei Worten zusammengefaßt, wie die aktuelle Lage an der Strobelallee
in mindestens zwei Beziehungen ist. Zum einen ist da die sportliche Situation, da man sich mit
der Niederlage am Tabellenende "festgesetzt" hat und Trainer und Mannschaft immer ratloser wirken,
so daß es immer mehr Zweifel daran gibt, daß man das Ruder noch einmal herumwerfen und dem Abstieg
entgehen kann. Zum anderen haben die lautstarken Unmutsbekundungen der Fans nach dem Spiel
gezeigt, daß das Verhältnis zwischen Mannschaft und Anhängern inzwischen nicht mehr ungetrübt ist.
Heute sieht man sich beim Auswärtsspiel in Freiburg wieder, wo sich der Ballspielverein bei
einem direkten Mitkonkurrenten um den Abstieg rehabilitieren will und einen ersten Schritt machen,
dem Tabellenkeller zu entfliehen und dabei auch das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen.
Viele erwarten, daß der - mit seinem Vorsprung von zwei Punkten auf Borussia Dortmund
auf Platz 16 liegende - SC Freiburg besser mit der ihm bekannten Situation umgehen kann als die
erfolgsverwöhnten Borussen, aber tatsächlich erweisen sich die Breisgauer als der Aufbaugegner,
den der Gegner so dringend braucht. Mit unkonzentriertem Abstiegsspiel sorgen die Breisgauer
schnell dafür, daß der BVB zu Torchancen kommt. Als diese Chancen nicht verwandelt werden,
bereitet der Freiburger Mike Frantz den Gegentreffer mit vor, als er einen bitteren Fehlpaß auf
Pierre-Emerick Aubameyang spielt, der das Leder zu Marco Reus weiterleitet, der es nur noch ins
leere Tor zu schieben braucht. Im weiteren Verlauf der erste Hälfte präsentiert sich Freiburg
bemüht, aber harmlos und spielt so die Rolle, die dem BVB in den letzten Spielen so oft
zugeteilt war. Die beste Chance des SC ist ein Weitschuß von Mannschaftskapitän Oliver Sorg,
der BVB-Schlußmann Roman Weidenfeller in der 42. Minute vor keine großen Probleme stellt. Im
zweiten Abschnitt ist es dann der bis dahin - bis auf die Vorlage zum 0:1 - blasse Aubameyang, der das
Spiel entscheidet, als er zunächst seine Geschwindigkeit ausspielen kann, nach einem Paß von
Ilkay Gündogan frei vorm Tor auftaucht und einschiebt und danach einen Spielzug, der an
glorreiche BVB-Zeiten erinnert, zum späteren Endstand von 0:3 abschließt.
Von den Verstimmungen von vor drei Tagen ist auf Auswärtsseite von Beginn an nichts zu sehen,
denn den zahlreichen mitgereisten Anhängern der Borussen - viele davon in den "neutralen"
Bereichen - ist offensichtlich klar, daß sie heute ihren Beitrag zur Wende leisten müssen.
Mit jedem Treffer ihrer Mannschaft merkt man die sprichwörtlichen Steine vom Herzen der BVB-Fans
fallen, bis man nach dem 0:3 des Sieges sicher ist und genauso ausgelassen feiert wie die
Mannschaft auf dem Platz, die unter Beteiligung von Schlußmann Weidenfeller ihren Gefühlen
freien Lauf läßt. Der Freiburger Anhang wird nach einem Standardintro mit Fahnen und Doppelhaltern
schnell leiser und hätte sicher heute mit mehr gerechnet als einem Aufbauspiel für die Gäste.
Deren Fans ist nach Abpfiff durchaus klar, daß heute keine Wende geschafft, sondern nur ein
erster Schritt auf einem langen Weg in Richtung Klassenerhalt gemacht wurde, dessen Ziel noch
lange nicht erreicht ist - schon am nächsten Freitag beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 ist
eine weitere, engagierte Leistung gefragt, da man das heute errungene nur allzu leicht wieder
verspielen kann, und das wissen auch die Fans der Borussen. Unnötig verbissen und akribisch ist
einmal wieder der Ordnungsdienst der Freiburger, der wie immer für strikte Trennung der BVB-Fans
im Gäste(sitz-)block und den angrenzenden 'neutralen' Bereichen sorgt - in letzteren gibt es
übrigens alkoholhaltiges Bier, das den Gästefans - ebenso wie Kaffee - vorenthalten wird. Diesmal
setzt die Polizei nach Abpfiff noch einen drauf, indem sie verhindert, daß die BVB-Anhänger
vorm Stadion vorbei zur Straßenbahn abrücken können und sie zwingen, in Gegenrichtung am Strandbad
vorbei Richtung S-Bahn zu gehen.
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