Schalke 04 |
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26.10.2013, Arena AufSchalke, Bundesliga |
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Ins heutige Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und dem Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund - bzw. der Borussia Dortmund GmbH & Co. KgaA, welche im Spielbetrieb offiziell ja teilnimmt -
geht man mit recht unterschiedlichen Voraussetzungen, wobei die jüngsten Erfahrungen der beiden Rivalen
einen Bezug zu London haben. Daran erinnert man sich in Dortmund sicherlich gerne, wo es am vergangenen
In den ersten Spielminuten begegnet man sich dann auch so halbwegs auf Augenhöhe und scheint damit
dem Schalker Manager Horst Heldt recht zu geben, der seinen Club vor Saisonbeginn öffentlich genau
so qualifiziert hatte, aber nach und nach verlieren die Königsblauen die Kontrolle über die Partie
und laufen ihren Gegenspielern zunehmend hinterher. So ist es bereits keine allzu große Überraschung
Zum Intro gibt es auf Schalker Seite eine Schalparade sowie die üblichen Utensilien Block-Trikot
und Block-Schal von Werbepartnern zu sehen, während der ultraorientierte BVB-Anhang eine Pyroshow
Kommentar
Eine Pyroaktion auf Gästeseite zum Intro hat bei den Revierderbies inzwischen eine gewisse Tradition - bei
den letzten vier Begegnungen von Dortmund und Schalke hat es stets auf Auswärtsseite im Block
gebrannt. So wie heute ist das freilich nie diskutiert worden, und das hat seinen Grund, denn die
Begleiterscheinungen der heutigen Aktion gehen über das Übliche weit hinaus und können selbst bei
Befürwortern des Einsatzes von Pyrotechnik kaum mehr als Entsetzen hervorrufen. Hier herrscht
üblicherweise der Konsens, daß Leuchtspurschüsse und Knallkörper nicht akzeptabel sind. Heute gibt es
beides, wobei die Schüsse mit Leuchtmunition eine besondere Qualität erreichen, weil mindestens ein solcher Schuß
auf der Westtribüne in einen vollbesetzten Block einschlägt. Dabei spielt auch keine Rolle, ob diese
Schüsse, wie der Großteil der Presse kolportiert, gezielt abgegeben wurden oder, wie man vor Ort eher den
Eindruck hat, völlig unkontrolliert irgendwo hingeschossen werden. Selbst wenn es sich wohl um einen
durchgeknallten oder vollgedröhnten Einzeltäter handelt, muß sich der Rest der beteiligten Anhänger (die
mit schwarzen Sturmhauben vermummt offensichtlich die Aktion von langer Hand vorbereitet haben) vorhalten
lassen, daß man zumindest in der Verantwortung steht, einem solchen Psychopathen die Waffe - und um
nichts anderes handelt es sich in diesem Fall - abzunehmen, wenn man ihn schon aus "Korpsgeist" nicht den
Ermittlungsbehörden übergeben mag. Am heutigen Tag hat man zum einen den Hardlinern Munition geliefert,
die jeden Einsatz von Pyrotechnik drastisch bestrafen wollen und zum anderen reichlich Gründe für einen
Einsatz der Polizei im Gästeblock geliefert, auch wenn es am Ende nicht dazu kommt, ebenso wie - durch
reines Glück - niemand ernsthaft verletzt wird. Hätte es einen solchen Einsatz freilich gegeben, der wie
gesagt völlig nachvollziebar gewesen wäre, hätte man sich vermutlich noch mit "Fußballfans sind keine
Verbrecher" als Opfer von Polizeiwillkür dargstellt, was dem Faß den Boden ausgeschlagen hätte und als
Groteske unfreiwilliger Selbstironie in die Derbygeschichte eingegangen wäre. Aber auch so ist über die
genannten Vorfälle, bei denen auch noch ein Teil der Plexiglas-Blockabtrennung aus dem Gästeblock in
einen darunterliegenden Zuschauerbereich geworfen worden sein soll, noch nicht das letzte Wort
gesprochen. DFB und Polizei ermitteln, und Borussia Dortmund hat drastische Strafen angekündigt, wenn die
Identität der Täter bekannt wird. Das öffentliche Standing von "Pyromanen" ist selbst in Kreisen, die
dem Einsatz von Pyrotechnik nicht generell ablehnend entgegen stehen, deutlich gesunken.
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