SC Siemensstadt |
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16.02.2020, Rohrdamm (Kunstrasen), Kreisliga Berlin B 2 |
Siemensstadt ist eine Ende des 19.Jahrhunderts entstandene Ansiedlung, die vom gleichnamigen Konzern zwischen
Berlin (Charlottenburg) und Spandau auf der grünen Wiese angesiedelt worden, um dort seine Werke zu konzentrieren
und Wohnraum für die Mitarbeiter zu schaffen - anfangs war es nur über einen unbefestigten Weg und über die Spree
erreichbar. Bereits am 11.2.1900 wurde hier der Berliner Sportclub Wacker gegründet, der die Keimzelle des durch
eine komplizierte Folge von Fusionen entstandenen SC Siemensstadt bildet - die Ortsbezeichnung tauchte erstmalig
beim TV Siemensstadt 1907 auf. Die heutige Struktur entstand 1975, als sich die SV Wacker Siemensstadt mit dem
TSV Siemensstadt zusammenschloss. Wacker war von 1974 bis 1977 in der Oberliga drittklassig gewesen, was dem SC
mit dem Aufstieg von 1988 nochmal gelang. Damals mischte man mit der dritten Mannschaft die Kreiliga A auf, eine
Klasse höher als die heutige Heimat der ersten vom SC. So bleibt im wesentlichen die Erinnerung an alte Tage,
als der SC Siemensstadt als Jugendschmiede galt, die u. a. Carsten Ramelow hervorgebracht hat und die akutelle
Realität ist Kreisliga-B-Fußball - heute gegen Deportivo Latino, einen ethnisch Spanischen Verein.
Die Kicker von Deportivo Latino, bei denen tatsächlich Spanisch auf und neben dem Platz Umgangssprache ist, übernehmen
sofort das Kommando, sind aber anfällig für Gegenstöße und verbunden mit der Tatsache, dass beide Torhüter auch
bei zugrundegelegten B-Liga-Standards nicht zu den sichersten ihrer Zunft gehören, ist damit die Grundlage für
einen Torreigen geschaffen. Die Gäste gehen in der zehnten Minute mit einem nicht unhaltbaren Treffer in Führung
und liegen in der 42. Minute erneut vorne - zwischenzeitlich hatte Siemensstadt ausgeglichen. Der erneute Ausgleich
gelingt in der 55. Minute erneut durch den ersten Torschützen Jason Ranke, aber in der gleichen Minute bringt
Maximilan Marquez Marquez Deportivo wieder in Front und diesmal sind es die Gäste, die den nächsten Treffer erzielen,
wobei mit Klaus Rüdiger Weiss der Torschütze des 1:0 auch das 4:2 und somit den Endstand erzielt.
Der SC Siemensstadt kickt an der Straße Rohrdamm, nach der auch die Anlage benannt ist. Man betritt sie quer durch
ein Hallenbad und das dazugehörige Restaurant und kommt dann oberhalb der Stufen eines Naturrasenplatzes heraus,
der wohl sporadisch für die Spiele des SC genutzt wird. Heute freilich nicht, stattdessen geht es auf einem von
zwei Kunstrasenplätzen zur Sache, die Hintertorseite an Hintertorseite jenseits einer Kurve des Haupplatzes liegen
und ohne Ausbau ebenso trist sind wie die Zuschauerzahl des nahezu ohne Publikumsinteresse ablaufenden Spiels - für
einen kleinen optischen Blickfang sorgt alleine ein in der Fluchtlinie der beiden Platze erbautes einsames
Hochhaus, aber auch das vermittelt kaum den Eindruck, dass man sich mitten in einer Großstadt befindet.
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