1. FC Wunstorf |
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14.09.2012, Barne-Arena, Landesliga Hannover |
Die Stadt Wunstorf ist in der Peripherie der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover zu finden,
wo man nicht weit entfernt vom Steinhuder Meer über eine Einwohnerschaft von gut 40000 Menschen sowie
eine überregional bekannte psychiatrische Klinik und ein ebenfalls weithin bekanntes Fliegerhorst
verfügt. Für Fußball ist hier der 1. FC zuständig, von dem man eine solche überregionale Bekanntheit
nicht vermelden kann, wobei beides früher anders war. Nach diversen Vereinsgründungen und Fusionen hatte
sich in der Stadt ab 1950 eine erbitterte Rivalität zwischen den Lokalrivalen SpVgg Wunstorf - verwurzelt
eher im Mittelstand - und dem davon abgespaltenen FC Rot-Weiß Wunstorf ergeben, die bis 1972 Bestand hatte,
als der umtriebige Wilhelm Huber als Vorsitzender der Spielvereinigung gegen alle Widerstände die Fusion
der beiden Clubs zum heutigen 1. FC Wunstorf durchgesetzt hatte. Eine Saat, die am 25. Mai 1975 aufgehen
sollte, als man nach anfänglichen Schwierigkeiten das Aufstiegsspiel in die Landesliga Niedersachsen
erreicht hatte, das 4700 Menschen im brandneuen Barne-Stadion sehen wollten. Man scheiterte zunächst im
Fliegerhorst-Duell gegen Atlas Delmenhorst und
holte den Aufstieg 1976 nach, doch einen vergleichbar großen Fußballtag sollte es in Wunstorf nie wieder geben.
Nachdem der 1. FC Wunstorf zur Jahrtausendwende noch in der Niedersachsenliga gespielt hatte, ist man inzwischen
in der Landesliga Hannover zu Hause, wo die Gastgeber nach fünf Spieltagen oben mit dabei sind und drei Punkte
Rückstand auf Tabellenführer Oststädter SV Hannover haben. Heute geht es gegen den SV Ramlingen-Ehlershausen, der in der
Spielzeit 2006/07 noch in der Oberliga Nord mit so bekannten Gegnern wie dem Altonaer FC 93, dem VfR Neumünster
oder dem SV Meppen die Klingen kreuzte, aktuell allerdings selbst in der Landesliga nach unten schauen muß und
bei einer Niederlage am heutigen Freitag sogar Gefahr läuft, im weiteren Verlauf des Spieltags die rote Laterne
in die Hand gedrückt zu bekommen.
Wie ein Spiel zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Abstiegskandidaten wirkt die Partie des
heutigen Tages nicht, denn der SV Ramlingen-Ehlershausen begegnet den Wunstorfern durchaus auf
Augenhöhe und hat faktisch sogar die höheren Spielanteile und in einer insgesamt chancenarmen Partie
auch die besseren Torchancen. Einen Nutzen ziehen die Gäste daraus freilich nicht, und gut fünf Minuten
vor der Halbzeitpase fällt gar das zu diesem Zeitpunkt kaum erwartete 1:0 für Wunstorf durch Mohammed
Sade. Im zweiten Abschnitt geht es ähnlich weiter wie im ersten - schließlich ist die Motivataion für
den SVRE weiter gestiegen, den Torerfolg zu suchen, aber den gibt es erneut auf der anderen Seite, und
zwar gleich im Doppelpack, als Nico Behrendt (74.) und der eingewechselte Abit Jusufi (76.) dafür sorgen,
daß der 1. FC Wunstorf auf 3:0 davonzieht. Damit ist die Partie entschieden - daran kann auch Tolgahan Davran
nichts mehr ändern, der fünf Minuten vor dem Abpiff noch einen Treffer für Ramlingen-Ehlershausen beisteuert, dem
danach aber nicht nur die Zeit, sondern auch die Kraft fehlt, noch einmal eine Wende des Spiels zu erzwingen.
Das oben erwähnte Barne-Stadion wäre sicherlich auch bei dem heutigen Regenwetter nicht der schlechteste Spielort,
würde allerdings mangels Flutlicht bei einer Ansetzung der Partie um 20:00 Uhr ohnehin ausscheiden. Darüber
hinaus kickt hier die erste Mannschaft des 1. FC Wunstorf inzwischen nicht mehr. Eine große Veränderung hat es
weder vom Namen der Anlage her noch von deren Namen gegeben, denn der neue Heimspielort der Hausherren ist die
Barne-Arena, bei der es sich schlicht und ergreifend um den aufgehübschten Nebenplatz des Stadions handelt, der
aus Sicht der Gastgeber letzterem gegenüber im Wesentlichen zwei Vorteile haben dürfte, nämlich zum einen, daß
hier das Vereinsheim des 1. FC Wunstorf zu finden ist, in dem man auch Bundesliga im Pay-TV schauen kann, das
allerdings faktisch außerhalb der Stadionanlage, allerdings durch eine Tür im abgrenzenden Zaun über den Hinterausgang
im Biergarten zu erreichen ist. Zum anderen, daß es sich um einen reinen Fußballplatz handelt, in dem die
Zuschauer deutlich dichter am Geschehen sind. Und ein wenig Komfort wird auch geboten, denn immerhin hat man die
drei Stufen, die eine Längsseite der "Arena" zieren, mit blauen Sitzschalen aus dem Niedersachsenstadion
zugepflastert, von denen viele Aufkleber mit der Nennung eines Sponsors für exakt diese Schale tragen. Nur mit
Wetterschutz ist es hier nicht allzuweit her, außer ein paar Plätzen unter dem Vordach des Imbißstandes ist man
hier auf mitgebrachte Regenschirme angewiesen.
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