Grün-Weiß Wolfen vs. 1. FC Lokomotive Leipzig 0:3
Grün-Weiß Wolfen

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vs.
1. FC Lokomotive Leipzig 0:3

1. FC Lokomotive Leipzig

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Letztes Spiel: Urania Lütgendortmund vs. SV Westrich 24.08.2008, Jahnstadion, Oberliga Nordost-Süd
Nächstes Spiel:  1. FC 02 Rödelheim vs. Rot-Weiß Frankfurt

Ticket
2612 Zuschauer

Nach dem ersten Weltkrieg wurde in der aufstrebenden Inustriestadt Wolfen ein Fußballverein gegründet, der sich zunächst Jahnstadion Wolfener BC nannte und später über den Namen VfL Wolfen zur Berzeichnung IG Farben Sportverein kam. 1948 schließlich kehrte man als Betriebssportgruppe zurück und nannte sich fortan BSC Chemie AGFA Wolfen, eine Bezeichnung, unter der man auch übrregional Erfolge im DDR-Fußball haben sollte. Ab 1950 spielte man drittklassig in der Landesliga Sachsen-Anhalt, und ein Jahr später war man auf Level 2 in der DDR-Liga angekommen, der man bis 1964 angehören sollte - ab 1957 mit gekürztem Namen als BSG Chemie Wolfen. Es folgten weitere Auf- und Abstiege in die und aus der Liga - die beste Plazierung wurde 1984 mit einem dritten Platz erzielt. Nach der Wende wurde der Verein zunächst als SG Wolfen betriebsunahbhängig und am 21.1.1994 machte sich die Fußballabteilung als FC Grün-Weiß Wolfen selbstständig. Den Großteil der Zeit im vereinigten Deutschland verbrachten die Grün-Weißen in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt, aus der sie zum aktuellen Jahr mit großem Vorsprung in die Oberliga Nordost-Süd aufgestiegen sind. Als einer der größten Erfolge der Wolfener Fußballer gilt heute noch, daß man 1956 im Viertelfinale des FDGB-Pokals mit 2:1 gegen Lok Leipzig gewinnen konnte, und Lok Leipzig ist heute als Mitaufsteiger wieder zu Gast, wobei es sich genau genommen nicht um den Nachfolger des Traditionsvereins handelt, sondern um einen davon unabhängig gegründeten Fußballverein, der sich gleichwohl als Weiterführung der Tradition von Lokomotive bzw. VfB Leipzig versteht.

Grün-Weiß Wolfen ist mit dem Ziel in die Saison gegangen, sich in der neuen Liga zu etablieren, und plant auf lange Sicht den weiteren Aufstieg. Jahnstadion Etwas schneller gehen soll es bei Lokomotive Leipzig, die angetreten sind, um den Durchmarsch durch die Oberliga zu machen und hoffen, so im nächsten Jahr endlich wieder auf Augenhöhe mit dem Lokalrivalen FC Sachsen zu kommen, mit denen die "Lokisten" eine leidenschaftliche Abneigung verbindet. Am heutigen Tag ist sofort klar, wer hier der Aufstiegsfavorit ist, denn der 1. FC Lok schnürt die Gastgeber in ihrer eigenen Hälfte ein, die zwar über weite Strecken der ersten Hälfte defensiv so halbwegs Paroli bieten, aber nie den Eindruck machen, daß man zu einem Treffer kommen könnte. Wenn die Abwehr in Grün-Weiß dann doch mal die Kontrolle über das Geschehen verliert wie in der 28. Minute, stehen ihnen Glück und Abschlußschwäche des Gegners zur Seite und es bleibt weiterhin torlos. Das gilt bis weit in die zweite Hälfte hinein, aber nach einer Stunde heißt es dann doch 0:1, und jetzt helfen die Gäste dem 1. FC Lok Leipzig mit einem verhängnisvollen Ballverlust im Spielaufbau. Die letzten zehn Minuten bringen zwei weitere Tor für die Gäste, so daß es am Ende eine dem Anschein nach klare Partie war, was sicherlich für die Spielanteile gilt, aber nicht wiedergibt, wie schwer es Lok gefallen ist, überhaupt einen Treffer zu erzielen.

Die offizielle Zuschauerzahl von 2612 scheint etwas untertrieben zu sein, denn das Jahnstadion ist am heutigen Tag gut gefüllt, was vor allem Jahnstadion an den zahlreichen Gästefans liegt - für die Auswärtsfans ist heute etwa die Hälfte des Stadions reserviert und dieser Bereich dürfte so gut wie ausverkauft sein. Grün-Weiß Wolfen und Lokomotive Leipzig gelten als mehr oder weniger befreundet und mit wenigen Ausnahmen bleiben Provokationen dann auch aus. Die Anhänger von Lok präsentieren zum Einlaufen der Mannschaften ein in den blau-gelben Vereinsfarben gehaltenes Transparent mit der Aufschrift "Gekommen um zu siegen!" und haben ihren Bereich überhaupt mit einer stattlichen Menge an Zaunfahnen gschmückt. Im weiteren feuert man den Ex-Meister per Sprechchor an und sorgt so für etwas Fußballatmosphäre, obwohl das ganze trotz des Riesen-Polizeiaufgebots, mit dem man die Leipziger in Wolfen empfängt, über weite Strecken mehr von einem Familienausflug hat. Die Heimfans haben auch die eine oder andere Zaunfahne aufgehängt und werfen zum Intro ein paar Papierrollen, bleiben aber meisten ruhig, wenn man von eher sporadischen Anfeuerungen und Gesängen absieht.

Das Jahnstadion Wolfen kann zwar nicht unbedingt mit dem Einfallsreichtum bei der Namensgebung bestechen, dafür verfügt es als Blickfang über Jahnstadion eine sehr originelle Haupttribüne, die mit fünf mit Stoff bespannten Bögen gedeckt ist, die in den Übergängen ineinander mit jeweils einem Stützpfeiler vor den Zuschauern gesichert sind. In den Außenbereichen kann man sich hier auf Betonstufen niederlassen, während der zentrale Bereich mit grünen Sitzschalen mehr Bequemlichkeit zu bieten hat. Dazu kommen die Hintertorbereiche mit mit einer flachen Traverse zu fünf Stufen - je einer davon wird heute für heimische und auswärtige Anhänger genutzt - sowie eine ebenso hohe Gegengerade, die komplett in den Händen der Gäste ist. Dazu kommt noch eine einfache Anzeige an einem Gebäude, das ein ganzes Stück hinter der Traverse in einem Torbereich steht - eine Flutlichtanlage fehlt allerdings ganz.

Jahnstadion

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