Reading FC

Reading FC
vs.
Swansea City 2:4

Swansea City AFC

wikipedia
Reading Mad
Royals Record (Statistik)
maps.google.de
BBC Football
footballgroundguide.com/
Tony Kempster (R.I.P.)
fooballwebpages.co.uk
wembleystadium.com
wikipedia
scfc.co.uk
Swans Mad
Letztes Spiel: TSV Fischerhude-Quelkhorn vs. TV Oyten 30.05.2011, Wembley, Playoff Final Championship
Nächstes Spiel:  VTS Iserlohn vs. Sportfreunde Oestrich

Ticket
86581 Zuschauer

Zwischen Englischer Premier League und der zweitklassigen Championship gibt es anders als aktuell in Deutschland drei feste Ab- bzw. Aufsteiger, aber das heißt nicht, daß es keine Entscheidungsspiele gäbe. Während Meister und Vizemeister der "2. Liga" direkt aufsteigen, spielen die auf Platz drei bis Wembley sechs plazierten Teams ein Halbfinale in Hin- und Rückspiel aus, dessen Sieger sich dann im Nationalstadion Wembley treffen, um den letzten Platz in der Eliteliga auszuspielen. Der Tabellendritte Swansea City hat sich in seinem Halbfinale gegen den sechsten Nottingham Forest durchgesetzt, die anderen Spiele wurden vom Vierten des Classements in Form des Reading FC gewonnen, das nach einem Remis im Hinspiel mit 3:0 auswärts gewinnen konnte und so verhindert hat, daß es zum walisischen Derby zwischen Swansea und Cardiff City kommt, das von vielen Fans erhofft, von Sicherheitskräften und Polizei aber gefürchtet worden war. So gibt es heute eine deutlich weniger brisante Partie, in der sich herausstellen wird, ob der Reading FC nach drei Jahren in die Premier League zurückkehren oder Swansea City als erstes walisisches Team überhaupt hineinkommen wird. Dabei war man allerdings bereits erstklassig, als die Eliteliga noch First Division hieß - zuletzt in der Spielzeit 1982/83 und auch Cardiff bereits (allerdings weitere 20 Jahre früher) in der obersten englischen Liga gekickt hat.

In der Anfangsphase ist es etwas überraschenderweise Reading, das Druck macht und zu versuchen scheint, die als spielstärker eingeschätzten Waliser unter Druck zu stellen. Letztendlich geht der Schuß nach hinten los, als Swansea in der 21. Minute durch einen Elfmeter von Scott Sinclair - aufreizend lässig ins Eck geschossen - und Wembley nur eine Minute später nach schönem Spielzug über rechts durch Sinclairs zweites Tor auf 2:0 erhöhen kann. Fünf Minuten vor der Pause kann Swansea City durch Stephen Dobbie sogar auf 3:0 erhöhen, und Reading scheint am Boden. Doch die Engländer beißen zurück und können im zweiten Abschnitt innerhalb von acht Minuten zwei Treffer erzielen und durch ein Eigentor von Joe Allen sowie einen Treffer von Matthew Mills auf 2:3 verkürzen. Kurz darauf ist Swansea im Glück, als nur der Innenpfosten den Ausgleich durch Jem Karacan verhindert. In der Folge gibt es einen offenen Schlagabtausch, der zehn Minuten vor Schluß entschieden wird, als Andy Griffin im Strafraum Fabio Boreno zu Fall bringt und so einen Elfmeter verursacht, der abermals von Scott Sinclair ausgeführt wird. Der Stürmer behält die Nerven und sichert Sieg und Aufstieg für seine Farben durch seinen dritten Treffer des Tages ab.

Beide Seiten haben etwa 40000 Tickets an ihre Anhänger verkaufen können, weitere gut 7000 Tickets sind an neutrale Zuschauer abgegeben worden - vermutlich im wesentlichen VIPs und Sponsoren, da es einen offiziellen freien Verkauf außerhalb der Vereinskontigente nicht gibt. Bei der Anreise kommt man durchaus zusammen, was Wembley völlig unproblematisch verläuft und im Falle eines Spiels zwischen Swansea und Cardiff ganz anders ausgesehen hätte. Im Stadion machen beide Seiten mächtig Stimmung, wobei man bei Reading per Transparent darauf hinweist, daß ein "Royal Flush" besser ist als "Bauern" und damit auf die Spitznamen der Teams, The Royals und The Jack Army hinweist. Die Swansea-Fans legen den letztendlich besseren Support hin, was wohl auch der Fall gewesen wäre, hätte man nicht die meiste Zeit des Spiels geführt. Relativ selten wird übrigens die walisische Karte gespielt - man beschränkt sich darauf, hin und wieder 'Land of my Fathers' zu singen. Nach Abpfiff wird das siegreiche Team geehrt und die walisischen Fans verharren im Stadion, während sich die Reading-Bereiche leeren, so daß das Stadion am Ende buchstäblich "halb voll" ist in dem Sinne, das eine Hälfte brechend gefüllt und in der anderen Hälfte niemand mehr zu sehen ist.

Das Wembley-Stadion wurde ursprünglich 1923 gebaut, aber von der usprünglichen Anlage ist nichts mehr übrig gebliegen, seit es 2003 abgerissen und völlig neu gebaut wurde - in der Zwischenzeit Wembley wurde es vom Millenium Stadium in Cardiff 'vertreten'. Am Ende kostete der Neubau 800 Millionen Pfund statt der geplanten 326 Millionen, und die neue Anlage konnte statt wie ursprünglich geplant am 13. Mai 2006 erst am 23. Mai 2007 neu eröffnet werden. Charakteristisch für das neue Wembley ist der 133 Meter hohe Bogen, der weithin sichtbar ist, vom Großteil des Stadioninneren allerdings nicht auszumachen ist. Aber auch nach dem Betreten ist die Anlage beindruckend und bombastisch, obwohl sie genau betrachtet kaum anders aussieht als einer der zahlreichen Standardbauten. Fakt ist, daß das dreistöckige Wembley Stadium mit etwas überhöhten Längsseiten alleine durch die Größe eine Wirkung entfaltet, die man wohl nur beurteilen kann, wenn man es von innen gesehen hat - jedenfalls wird dieser Eindruck von Fotos sehr unzureichend vermittelt.

Wembley

Wembley

Wembley

Wembley

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Wembley
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