Der Rasensport 1919 Wanne - ohne "Verein" im Namen - wäre in die heutige Partie, hätte sie vor elf Jahren stattgefunden,
als um zwei Klassen höher spielender Verein gegangen, denn die heutigen Gastgeber im Kreispokalspiel
gegen die SpVgg. Röhlinghausen-Pluto spielten damals noch in der Bezirksliga, während ihr heutiger
Gegner, wie jetzt auch, als B-Ligist ins Spiel gegangen wäre. Das letzte Jahrzehnt brachte dann aber
zwei Abstiege mit sich,und man landete über die Kreisliga A (2005) in der Kreisliga B (2008). Da
Röhlinghausen nach einem zwischenzeitlichen Aufstieg in die A-Liga postwendend wieder abstieg, steht
man sich heute auf Augenhöhe gegenüber und begegnet sich auch immer wieder im Ligaalltag der Kreisliga
B. Höherklassig waren vor allem einmal die Gäste, die in den letzten Jahren vor dem zweiten Weltkrieg in
der Gauliga erstklassig waren und in der Kriegssaison 1942/43 einen dritten Platz erringen konnten, als
man am Ende nur hinter Schalke 04 und dem VfL Altenbögge - der heutigen SpVg. Bönen - stand und Vereine wie Westfalia Herne, Borussia
Dortmund, Arminia Bielefeld und den VfL Bochum distanzieren konnte.
Das Spiel gerät eher zu einer Zumutung für die knapp 100 Zuschauer, denn es zieht sich über weite
Strecken dahin, ohne das irgendetwas Nennenswertes passieren würde. Bis zur Halbzeit gibt es eine
einzige Szene, die halbwegs als Torchance durchgehen könnte, wobei die Gastgeber mehr vom Spiel haben
- dabei bleibt es auch, als sie durch eine rote Karte in der 29. Minuten in Unterzahl geraten - aber keine Torgefährlichkeit
ausstrahlen. Das wird im zweiten Abschnitt letztendlich noch getoppt, in dem zunächst die SpVgg.
einen Elfmeter vergibt (kläglich geschossen und gehalten) und dann auch die Gastgeber einen Strafstoß von
Schiedsrichter Heinz Arend zugesprochen bekommen, der weit am Tor vorbeigeht. Die Verlängerung scheint
also besiegelt zu sein, aber genauso kurios fällt kurz vor dem Ende dann doch noch der Siegtreffer für
die Gastgeber, als SVR-Goalie Jens Dziergwa einen schwach geschossenen Ball ins von ihm aus rechte Eck passieren
läßt. Dabei bleibt es auch, obwohl gerade der Torhüter nach einem Eckball um ein Haar noch den Ausgleich für
Röhlinghausen markiert.
Den Rasen gibt es beim RSV freilich nur im Vereinsnamen, denn der Bickern-Sportplatz an der Gelsenkircher
Straße verfügt über einen klassichen Aschebelag. Demnächst soll hier auch auf Kunstrasen gekickt werden -
die Umbaumaßnahmen gehen in Kürze los, aber davon werden nur die frühen Jugendmannschaften profitieren,
denn es ist der Kleinfeldplatz, dessen Belag modernisiert werden soll. Die Senioren dürfen also weiterhin
die rote Asche "genießen", auf der es auch heute zur Sache geht, während sich die Zuschauer z. B. auf einer
Längsseite auf einer fünfstufigen Traverse aufbauen können, die im mittleren Bereich in einen dreireihigen
Sitzplatzbereich mit Holzbänken übergeht. Alternativ kann man sich auf einer der fünf schmaleren Stufen
in einem Kurvenbereich aufhalten - die haben den Vorteil, unmittelbar vor dem Getränkestand zu
liegen - oder sich auf dem Graswall auf der zweiten Längsseite einen Platz zu suchen, oberhalb dessen noch ein
paar Bänke für weitere Sitzmöglichkeiten sorgen. Im Eingangsbereich liegen noch zwei Vereinsheime, zum
einen natürlich das des RSV 1919 Wanne und zum anderen das der DJK Bickern Wanne-West, mit der man sich
die Spielstätte teilt.
Alternativbericht von P. David Zimmer
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