RFC Queue-du-Bois |
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26.01.2020, Complexe Les Bouhys, Provinciale Liége 4 D |
Queue-du-Bois ist eine kleine Ansiedlung in Ostbelgien, wo sie als Teil der Provinz Lüttich von 1800
bis 1977 selbstständig war, um dann in die neue Verbundgemeinde Beyne-Heusay aufzugehen. Der RFC Queue-de-Bois
hatte da seine große Zeit schon hinter sich, denn der 1923 mit der Matrikelnummer 378 gegründete Club
hatte dreimal den Aufstieg in die nationalen belgischen Ligen geschafft, wo man zwischen 1943 und 1960
insgesamt fünf Spielzeiten verbracht hatte, davon drei als Dritt- und zwei als Vierligist. Viertligist
sind die Hausherren auch jetzt wieder, allerdings in den Ligen der Provinz Lüttich, was bedeutet, dass
man in dieser Liga, in die der RFC 2018 abgestiegen ist, die neunte und unterste Liga der belgischen
Fußballpyramide erreicht hat.
Heute geht es gegen die zweite Mannschaft der Royal Union Sportive Jeunesse de Wandruzienne, wobei das
"B" nicht bedeutet, dass die erste Mannschaft höherklassiger kicken würde, das A-Team spielt in der
F-Staffel der gleichen Liga u. a. gegen den RFC Queue-de-Bois B. Allerings nehmen die jeweiligen A-Teams
Positionen im höheren Tabellenbereich ein und die B-Mannschaften stehen jeweils unten.
Zunächst verzögert sich der Anstoß der Partie um gut 25 Minuten, weil kein Schiedsrichter gekommen ist, bis
sich schließlich einer der Anwesenden ein Leibchen überwirft und die Rolle übernimmt - man hat sich wohl
zwischen den Clubs geeinigt, jemanden von einem der Vereine zu nehmen. Der Tabellensituation entsprechend ist
Queue-de-Bois jetzt das überlegene Team und geht vor der Halbzeit nach einem kleinen Durchänger beim Stand von
0:0 auch durch einen Treffer von Marvin Lamarche mit 1:0 in Führung. Vom Ausgleich kurz nach der Pause duch
Teyfik Keles lässt man sich nicht beeindrucken, sondern ist jetzt in Tritt gekommen. Mit drei Treffern
innerhalb von fünf Minuten macht man ab Minute 56 alle Hoffnungen der Gäste auf einen Punktgewinn zunichte und
am Ende schickt man die "Jugendsportunion" mit 5:2 zurück in die ca 11 km entfernte Heimatgemeinde Wandre,
einem Stadtteil des an der Maas gelegnen Herstal, wobei das letzte Tor in der 89. Minute nach Teyfiks Treffer
zum 4:2 in der 85. abermals von Lamarche erzielt wird, so dass beide als (einzige) doppelte Torschützen im
Spielbericht stehen.
Das Stadion von Queue-Du-Bois ist nach der anliegenden Straße Rue des Bouhys benannt, wobei man manchmal
auch die Bezeichnung Stadte Fléron für die Anlage findet, was daran liegt, dass es bei der beschriebenen
Bodenreform 1977 nicht Beyne-Heusay zugeschlagen wurde, dessen Stadtgrenze kurz hinter der eigentlichen
Ansiedlung Queue-Du-Bois liegt, während das Stadion auf halber Strecke zum benachbarten Fléron und damit
offiziell auf dessen Stadtgebiet zu finden ist. Es verfügt auf einer Seite über einen Blickfang in Form
einer Tribüne mit einer überdachten Traverese, die sichtbar in die Jahre gekommen ist und wohl zum
zweiten Höhenflug des Clubs in den 1950 Jahren erbaut worden ist - für die aktuelle Spielklasse ist das
Ganze sicherlich ein wenig überdimensioniert und sein verwitterter Zustand macht den Großteil des
Ambientes der Anlage überhaupt erst aus. Neben der Tribüne gibt es noch ein Vereinsheim, der Rest des
Platzes ist ohne Ausbau, aber ebenerdig begehbar und in einer Ecke des Stadions findet sich noch ein
gemauertes Kassenhäuschen, das nicht in Betrieb ist - genau genommen wird gar kein Eintrittsgeld erhoben -
und von dem umliegenden Gebüsch erobert wird, das an mehreren Stellen durch Risse im Mauerwerk ins
Innere wächst.
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