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Die SG Oberliederbach wurde am 28. November 1958 gegründet und kam durch einen Zufall zu den heute noch genutzen Vereinsfarben, da Alemannia Nied im örtlichen Sporthaus versehentlich einen Satz gelbe Trikots zu viel bestellt hatte, die man erwarb und zu denen man bereits vorhandene schwarze Sporthosen trug. Eine weitere Kuriosität enthält die Vereinsgeschichte der Kicker aus
Liederbach am Taunus, denn es heißt, daß man 1966 "kurz vor dem Aus" stand, weil der einzige Ball des Clubs auf die dem Sportgelände benachbarte Autobahn flog und dort von einem Motorradfahrer mitgenommen wurde. Das mag etwas übertrieben sein - mit dem Ersatz eines kaputten Balls ist wohl bei einem Fußballverein immer zu rechnen -, aber eine schöne Geschichte. Sportlich bewegte man sich zu jener Zeit in der Kreisklasse - einmal ging es sogar in die C-Liga hinab -, aber inzwischen sind die Schwarz-Gelben zu ungeahnten Höhenflügen aufgebrochen und man gehört im dritten Jahr in Folge der Verbandsliga Hessen Mitte an. Hier trifft man sich heute zum Kellerduell mit Aufsteiger SG Hausen/Fussingen/Lahr, wobei vor allem Oberliederbach Punkte benötigt, das bislang mit einem Punkt aus vier Spielen über eine nicht sonderlich ermutigende Bilanz verfügt, während die Gäste mit ihren vier Zählern immerhin auf Platz 13 stehen, was sich natürlich bei diesen geringen Abständen sehr schnell ändern kann.
Die SG Hausen geht mit einer defensiven Taktik ins Spiel und will offensichtlich die ohnehin verunsicherten Oberliederbacher zwingen, das Spiel zu machen, dabei Fehler zu produzieren und Konterchancen für die Gäste zu ermöglichen. Das könnte durchaus klappen, denn die Hausherren sind nicht sonderlich torgefährlich, aber nach 13 Spielminuten ist es ein Freistoß, der das Konzept der Gäste zunächst mal
scheitern läßt, denn der von Florian Müller getretene Ball findet über den Innenpfosten den Weg ins Tor. Jetzt müssen die Gäste offensiver werden, und das versuchen sie auch - scheinbar mit Erfolg, denn in der 20. Minute schlägt der Ball im Tor von Oberliederbach ein, doch ein umstrittener Abseitspfiff verhindert den Ausgleich. In der Folge kommt es auf beiden Seiten zu Torchancen, doch chronische Abschlußschwäche verhindert weitere Treffer. Nachdem Fussingen/Hausen/Lahr noch in der 84. Minute des Spiels eine dicke Ausgleichschance vergibt, ist es dann ein Doppelschlag des eingewechselten Sebastian Mader, der in der 86. und 88. für einen Endstand sorgt, der nach einem deutlich souveräneren Sieg für Oberliederbach aussieht, als er aufgrund des Spielverlaufs logisch gewesen wäre - der Sieg als solcher geht aber für die Gastgeber in Ordnung, die die bessere Spielanlage und auch die besseren Torchancen hatten, sich aber bei etwas cleverem Auftreten der Westerwälder vor dem Tor auch leicht mit einem Punkt hätten begnügen müssen können.
Seit 1968 kickt die SG Oberliederbach an dem Ort, wo der heutige Sportpark zu finden ist, davor hatte man immer wieder wechselnde Plätze beziehen müssen, die zum Teil in Frankfurt Höchst und dem ebenfalls zu Frankfurt gehörenden Unterliederbach zu finden waren.
Seither hat das Umherziehen endlich ein Ende, und inzwischen verfügt man über eine recht ansehnliche Anlage, die zwei mit Flutlicht ausgestattete Plätze umfaßt. Der Hauptplatz ist mir einer Rasenspielfläche versehen und verfügt auf einer Längsseite über etwas Ausbau, kann man sich hier doch auf einer von drei Stufen niederlassen, was allerdings von den nicht sehr zahlreich erschienenen Zuschauern so gut wie gar nicht genutzt wird, die sich lieber auf den und um die hinter diesen Stufen aufgestellten einfachen Holzbänke ohne Rückenlehne gruppieren - als es später anfängt zu regnen, besonders um die, die unter einem laut Werbeaufdruck geliehenen Zelt an Tischen stehen und so etwas wie ein Mittelding zwischen 'überdachter Tribüne' und einer Art wettergeschütztem Biergarten für den Getränke- und Imbißstand der Hausherren darstellen.
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