FC Nitra B (OFK Lapáš) vs. Zemplín Michalovce 2:2
FC Nitra B (OFK Lapáš)

FC Nitra B (OFK Lapáš)
vs.
Zemplín Michalovce 2:2

Zemplín Michalovce

OFK Lapáš


Slowakischer Fußballverband
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Letztes Spiel: FK Sigma Olomouc vs. Borussia Dortmund 24.07.2005, OFK-Stadion, II. Liga
Nächstes Spiel:  SV Ried vs. Red Bull Salzburg

Ticket
365 Zuschauer

Im der slowakischen zweiten Liga ist im letzten Jahr Absonderliches passiert. Daß der FC Nitra in die OFK-Stadion erste Liga aufgestiegen ist, dürfte halbwegs normal sein, aber die Tatsache, daß mit dem OFK Lapáš sein Lokalrivale von der Bildfläche verschwunden ist, obwohl der sportlich nicht abgestiegen ist, verwundert ein wenig. Ein Rückzug? Ein Lizenzentzug? Nein, die Wahrheit ist, daß Nitra den Dorfclub einfach geschluckt hat und ihn jetzt als FC Nitra B ins Rennen schickt. Tatsächlich stellt sich da die Frage, wie das die Heimfans aufgenommen haben, man stelle sich vor, daß der MSV Duisburg in die Bundesliga aufstiege und Rot-Weiß Oberhausen im Jahr drauf mit blauem Zebra auf der Brust als MSV Duisburg B spielen würde - konfliktfrei dürfte es sowas nicht geben. Der heutige Gegner Michalovce kommt vom anderen Ende der Slowakei und ist kurz vor der Grenze zur Ukraine zuhause. Im Vorjahr konnte man auf dem vierten Platz der zweiten Liga abschließen.

Das Spiel kommt nur äußerst schwer in die Gänge, denn beide Mannschaften machen die Räume eng und kommen in ihrem OFK-Stadion Offensivspiel so gut wie nicht zur Entfaltung. So wird im Mittelfeld meist quer gespielt und oft genug landet das Leder dann auch gleich wieder beim Gegner. Erst Mitte der ersten Hälfte wird es etwas besser, aber auch da bleibt es in der Regel bei hilflosen Schußversuchen aus zweiter Reihe. Kurz nach der Halbzeit kommt es zu einer großen Chance für die Gäste, die aber unkonzentriert vergeben wird, in der Folge sind es jedoch die Hausherren, die jetzt gefährlich nach vorne kommen. Ein Pfostenschuß aufs lange Eck ist die erste Warnung für Michalovce, wenige Minuten später kann man einen durchgebrochenen Gegner noch ablaufen, aber kurz darauf ist es dann doch geschehen und es kommt zum 1:0 für die Hausherren, die etwas Glück haben, da das Leder wieder den langen Pfosten trifft, diesmal aber ins Tor abspringt. Lange währt der Jubel allerdings nicht, denn schon im Gegenzug kann Michalovce eine Standardsitutation - um genau zu seinen einen Eckball - zum Ausgleich nutzen. Zehn Minuten später kommen die Gäste sogar durch einen Foulelfmeter zum Siegtor, doch es soll abermals der direkte Gegenzug sein, der zum Ausgleich führt, als auch ein Elfmeter für Vel'ký Lapáš bzw. Nitra B ausgesprochen wird. Am Ende war die Partie aufgrund des zweiten Abschnitts dann doch noch recht unterhaltsam, hätte aber nach den Spielanteilen wohl eher mit einem Sieg der Gastgeber ausgehen müssen.

OFK-Stadion Offene Protestaktionen gibt es nicht im gut zehn Kilometer von Nitra entfernten Vel'ký Lapáš, was aber auch fehlt, sind allzu deutliche Hinweise darauf, daß hier das B-Team von Nitra spielt. Auf den Eintrittskarten steht OFK Lapáš, ebenso auf Schildern hinter der Gegenseite und das Publikum, das eher im Rentenalter ist, hat sich teilweise mit OFK-Anstecknadeln geschmückt. So ist doch klar, daß man sich hier nicht als zweite Mannschaft, sondern als eigenständiges Team versteht. Auch die Zuschauerzahl deutet auf dieses Gefühl der Eigenständigkeit hin, denn ein 'echtes' B-Team düfte sicherlich mit weniger Zuspruch rechnen. Lautäußerungen des Publikums beschränken sich bei dem Heimfans - Gästeanhänger sind keine gesehen - auf direkte Reaktionen auf den Spielverlauf.

Die offizielle Kapazität des Stadions Vel'ký Lapáš liegt bei gerade mal 500 Zuschauern, doch wer das zuende denkt und mit einem an nur OFK-Stadion zwei Seiten begehbaren Fußballplatz rechnet, wird eines Besseren belehrt. Die größte positive Überraschung ist dabei sicherlich die schmucke Tribüne in Blau und Gelb, die etwa die Hälfte einer Seite ziert und alleine schon Platz für 1000 sitzende Fans bietet. Diese Tribüne ist in einen Hang hineingebaut, der sich zu beiden Seiten fortsetzt, und aus einem Fenster in der Seitenwand werden Getränke und Süßigkeiten verkauft. Hinzu kommt dann noch der auf drei Seiten begehbare Platz - nur ein Hintertorbereich ist tatsächlich nicht für den Aufenthalt von Zuschauern gedacht. Einige zusätzliche Sitzbänke sind auf der Gegenseite und zu beiden Seiten der Tribüne zu finden, wo ein paar einfache Holzbänke aufgestellt sind. Auch eine einfache Anzeigetafel - zum Stecken - ist auf eben dieser Gegenseite vorhanden. Verzichtet hat man allerdings auf eine Flutlichtanlage.


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