Die DJK Rheinkraft Neuss gibt es seit 1914, wobei man zunächst Jünglingskongregation hieß und dann 1920 zum
noch heute gültigen Namen kam. Zwischendurch musste der Verein ab 1934 als VfL Rheinkraft auftreten, da die
Nationalsozialistische Regierung der katholischen Deutschen Jugend Kraft die Genehmigung, öffentlich Sport
zu treiben, entzogen hatte und das von der Bezirksregierung vollstreckt wurde - 1955 beschloss die Rheinkraft, zum
alten Namen zurückzukehren. In den 1950er Jahren erreichten die Rheinkraft-Fußballer auch ihren sportlichen
Höhepunkt und nahmen an der Bezirksliga teil. Inzwischen kickt man in der Kreisliga B und trifft heute vor
Saisonbeginn im Rahmen des Kreispokals Neuss/Grevenbroich auf den A-Ligisten FC Zons, der aufgrund des
Klassenunterschieds natürlich favorisiert in die bei schönem Wetter ausgetragene Partie geht.
Der FC Zons wird dieser Favoritenrolle voll gerecht und sorgt bereits nach einer guten Viertelstunde für
die Vorentscheidung, als Frederik Wenzel zum 0:1 trifft und Robin Vollmer einen Foulelfmeter zum 0:2
verwandelt. Noch vor der Pause sorgt Wenzel für das 0:3 und auch die flammende Halbzeitrede des
heimischen Trainers hilft nicht. Er verweist darauf, dass Zons für einen A-Ligisten nicht besonders gut
spiele, man aber in der Deckung seine Positionen halten müsse und mal eine Konterchance für ein eigenes
Tor nutzen und apelliert, dass man doch nach dem 0:3 zur Halbzeit nicht "mit 6:0 untergehen" wolle, doch
genau dieses Ergebnis steht dann am Ende doch auf dem Zettel, nachdem Zons Mitte des zweiten Abschnitts
noch dreimal ins Tor der Hausherren trifft und so am Ende ein auch in dieser Höhe verdienter und nie
gefährdeter Sieg des Favoriten aus Dormagen steht.
Der Star bei der DJK Rheinkraft ist dann aber doch eher das Stadion, das im Neusser Stadtteil Pomona zu
finden ist, der mit seinen gut 2000 Einwohnern im Süden der Neusser Innenstadt liegt und seinen ungewöhnlich
klingenden Namen der römischen Obstgöttin verdankt, wurde er wegen der Obstwiesen, die es früher in dem
Bereich gab, nach der zugehörigen Göttin der Römer benannt. Das Stadion verfügt über eine Tribüne mit
Überdachung, die insofern originell (oder gar einzigartig?) ist, dass es im Rücken der Zuschauer eine
somit ebenfalls überdachte zweispurige gerade Laufbahn gibt,die die umlaufende Tartanbahn ergänzt. In
der Kurve gibt es auf der einen Seite noch eine Art Trimm-Dich-Pfad und gegenüber einen kleinen Kioskverkauf
aus dem dort vorhandenen Gebäude. Wer Wert auf den Besuch eines Spiels im Stadion legt, muss freilich etwas
aufpassen, denn die Anlage selbst ist deutlich größer und verfügt noch über zwei Nebenplätze - einen, auf
dem wie im Stadion auf Naturrasen gespielt wird und einen, der als Hartplatz ausgelegt ist.
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