TSV Jahn Calden vs. Germania Pfungstadt 2:0
TSV Jahn Calden

TSV Jahn Calden
vs.
Germania Pfungstadt 2:0

Germania Pfungstadt

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Letztes Spiel: Sportfreunde Seligenstadt vs. FC Eddersheim 11.06.2009, Georg-Gaßmann-Stadion, Verbandspokalfinale Hessen Frauen
Nächstes Spiel:  SV Phönix Düdelsheim vs. Sportfreunde Oberau

400 Zuschauer

Der TSV Jahn Calden ging 1953 aus der Fusion von TV 1891 und ATSV 1907 hervor. Während die Männermannschaft des TSV nicht über die unteren Amateurligen hinauskommt und zur Zeit in der Gruppenliga kickt, ist es die Frauenmannschaft die für Auftritte in ganz Deutschland sorgt. Das galt zum einen für den Ligabetrieb, in dem der jetzige Georg-Gaßmann-Stadion Regionalligist bis 2007 der 2. Liga angehörte, besonders aber für den DFB-Pokal, für den man nicht nur wegen der Zweitligazeit automatisch qualifiziert war, sondern sich auch 2001 und 2004 als Hessenpokalsieger qualifizieren konnte. Trotz langanhaltender finanzieller Probleme - 2007 war lange nicht klar, ob man überhaupt in der Regionalliga würde starten können - bleiben die Frauen von Jahn Calden erfolgreich und haben sich in diesem Jahr erneut für das Verbandspokalfinale qualifzieren können, wo es am heutigen Tag in Marburg gegen den RSV Germania Pfungstadt geht. Da der Konkurrent eine Klasse unterhalb des TSV Jahn in der Oberliga kickt, sind die Nordhessinnen natürlich klarer Favorit, aber auch der Underdog hat bereits gezeigt, wie es geht. So konnten die Germania-Kickerinnen 2005 den Hessenpokal nach Pfungstadt holen, und auch der Vorgängerclub TSV Eschollbrünn/Eich, dessen Frauenabteilung 2001 zur Germania übertrat, hatte 1995 einen Landespokal gewinnen können.

In der ersten Hälfte wird der TSV Jahn Calden der Rolle des Favoriten in fast jeder Beziehung gerecht, nur mit dem Abschluß will es zunächst überhaupt nicht klappen. Einmal rettet der Innenpfosten für die Pfungstädterinnen, meist ist Torhüterin Anne-Kathrin Kremer am Ball und so steht es lange 0:0. Auch Georg-Gaßmann-Stadion mehrere Freistöße bringen keinen Treffer, einer davon nach Rückpaß indirekt vom Fünfmeterraum geschossen. Unmittelbar vor der Halbzeit ist es Femke Kazubiski, die doch noch für die Führung für Calden sogt und jetzt ist Kremer die tragische Figur, da sie die Flanke von Sina Alexis abfangen müßte, aber stattdessen zuläßt, daß Rümer vor ihr am Ball ist und abschließt. Danach bleiben die Favoritinnen überlegen und scheitern noch zweimal am Aluminium, aber in der 2. Halbzeit ergeben sich auch Chancen für den nun mutiger agierenden RSV Germania. Alleine Karin Liesche hat mehrere große Chancen zum Ausgleich, scheitert aber immer wieder, davon zweimal mit Schüssen aus etwa 10 Meter Entfernung, die Caldens Julia Zeuner abwehren kann. So kann der TSV Jahn Calden mit dem Schlußpfiff durch Annika Niemeier auf 2:0 erhöhen und so einen Pokalsieg einfahren, der zwar hochverdient ist, bei dem aber aufgrund der sogenannten hundertprozentigen Torchancen mehr dringewesen wäre für das unterlegene Team.

Etwa 400 Zuschauer sorgen für eine recht gute Kulisse, und die eindeutige Mehrheit davon scheint auf Georg-Gaßmann-Stadion Seiten des Oberligisten zu stehen. Das fällt von Beginn an auf, da der RSV Germania von einer Gruppe durchaus aktiverer Fans unterstützt wird, die mit ständigem Getrommel für Support sorgt und neben gelegentlichen Sprechchören auch diverse andere Lärminstrumente wie Tröten zum Einsatz bringt, wobei man teilweise hart an der Grenze zur Nervigkeit agiert. Derartigen Support gibt es auf Seiten des TSV Jahn Calden nicht und auch der Torjubel fällt nach den beiden Treffern eher verhalten aus. So bleibt es auch am Ende den Spielerinnen überlassen, ihren Pokalsieg zu feiern und den TSV hochleben zu lassen - hätte die Germania gewonnen, hätte das wohl etwas anders ausgesehen.

Das Georg-Gaßman-Stadion ist Teil eines größeren Sportkomplexes, zu dem neben diversen Sporthallen und einem Hockeyfeld, auf dem Georg-Gaßmann-Stadion heute ebenfalls ein Frauenspiel ausgetragen wird, ein Kunstrasenplatz gehört, der in der Regel vom Verbandsligisten Blau-Gelb Marburg genutzt wird. Auch das Stadion Gisselberger Straße von dessen Lokalrivalen VfB ist nur ein paar Meter weiter entfernt. Das nach einem ehemaligen Bürgermeister der Stadt benannte Stadion selbst verfügt über eine überdachte Haupttribüne, auf der etwa 2000 Menschen Platz finden können. Bis 2001 nahm man hier auf Kunststoffbänken Platz, dann wurde die Tribüne mit aus dem Fritz-Walter-Stadion Kaiserlautern stammenden Sitzschalen versehen. Dazu kommen sieben Stufen, die um das komplett mit moderner Tartanbahn versehene Spielfeld laufen und 2007 ebenso wie die Haupttribüne teilweise erneuert wurden. Fußball gibt es hier im Gegensatz zu Leichtathletik eher selten zu sehen und wenn, handelt es sich zumeist um Freundschaftsspiele des VfB Marburg gegen klassenhöhere Teams. Ein Pflichtspiel im Georg-Gaßmann-Stadion nimmt da schon fast den Rang einer Kuriosität ein.

Georg-Gaßmann-Stadion

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