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School Boys vs. LMPS 0:4
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South African Premier League |
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25.02.2006, National Stadium Setsoto, Maseru, Buddy Premier League |
Die Premier League von Lesotho - einem kleinen, komplett von Südafrika umgebenen Land, das sich durch sein Höhenlage
auszeichnet und deshalb als "Kingdom in the Sky" bekannt ist, wird aus Teams dominiert, die in der Hauptstadt Maseru
zu Hause sind. 10 der 16 Premierligisten stammen von hier und das gilt auch für die vier Teams, die es bei der heutigen
Doppelansetzung im Nationalstadion miteinander zu tun haben. Zunächst spielen um 13:30 Uhr die auf einem Abstiegsplatz liegenden
School Boys gegen das Team von LMPS, um 13:30 kommt es dann zum Spiel Matlama gegen LDS, wobei die beiden Abkürzungen für "Lesotho
Defence Forces" und "Lesotho Mounted Police Services" stehen. Der erste Kick hat dabei klaren Vorspielcharakter, Topact des Tages ist
das zweite Spiel, bei dem die Rekordmeister des Landes aufeinandertreffen, die je acht Titel erringen konnten. LDF hat in der laufenden Saison als Tabellenführer gute Chancen auf den neunten Meistertitel, Matlama dagegen blickt mit 15 Punkten Rückstand auf eine bisher sehr verkorkste Saison zurück und könnte sogar noch absteigen.
Beide Spiele finden auf einem Niveau statt, das mit dem Fußball im Nachbarland Südafrika nicht konkurrieren kann und man darf wohl
sehr skeptisch sein, daß das Land Lesotho seinen großen Traum wahrmachen können wird, sich für die Fußball-WM 2010 in Südafrika zu
qualifizieren - woran auch die Position des Landes auf Platz 146 der FIFA-Weltrangliste zweifeln läßt. Im ersten Spiel des Tages
gibt es immerhin ein klar überlegenes Team, nämlich das der berittenen Polizei, das auch höher gewinnen könnte als 4:0, im zweiten Abschnitt
aber die Zügel deutlich schleifen läßt. Der zweite Kick ist trotz der unterschiedlichen Situation der Kontrahenten sehr ausgeglichen, wobei es bis zur Halbzeit kaum Chancen gibt, die größte allerdings um ein Haar zu einem Tor für LDF führt, als der Ball aus zwanzig Metern an die Latte geht. Jetzt ist das Team der Streitkräfte überlegen und das rettet es auch in Abschnitt zwei. Nach einer Schrecksekunde für LDF - Matlama trifft auch einmal das Aluminium in Form des Außenpfostens - ist es dann am Ende doch der Tabellenführer, der das einzige Tor der Partie erzielt, einen schön herausgespielten Treffer mit Angriff über den linken Flügel, Flanke und unhaltbarem Kopfball ins lange Eck.
Die erste Partie des Tages findet nur sehr wenig Resonanz und es gibt nur vereinzelte Zuschauer, die sich bereits dazu eingefunden haben,
wobei überhaupt niemand zu sehen ist, der erkennbar Partei für eins der beiden Teams ergreift. Zum zweiten Spiel hat es sich dann
deutlich mehr gefüllt, wobei sich dann auch die typische Geräuschkulisse aus Getröte ergibt, obwohl das heute größtenteils von Kindern produziert wird, die eher mit den Plastiktröten rumspielen als wirklich einen Bezug zum Spiel zu haben. Ansonsten herrscht eher Ruhe, wobei sich ein paar Einzelpersonen zeitweise ziemlich über das Geschehen aufregen. Während das Spiel bereits läuft, bilden dann einige Zuschauer auf der Stahltribüne hinter dem Tor von Matlama einen LDF-Fanblock, der vor allem mit Getrampel auf den Stufen akustisch auf sich aufmerksam macht.
Der auffälligste Teil des Nationalstadions von Lesotho ist der Royal Stand, die Haupttribüne mit ihrer in Blautönen gehaltenen Überdachung
und den blockweise in verschiedenen Farben gehaltenen Sitzplätzen, in denen im Oberrang zusätzlich der Namenszug der Tribüne zu
lesen ist. Gegenüber findet man die unüberdachte Gegentribüne, die mit gelben und grünen Sitzen ausgestattet ist und über Aufgänge zu beiden Seiten betreten wird. Dazu kommen in den Kurven die bereits erwähnten Stahltribünen, die wegen der Konstruktion ohne Rückenwände der Stufen recht abenteuerlich wirken und von weitem auch noch rostig zu sein scheinen, was sich näher betrachtet allerdings als roter Anstrich entpuppt, der dazu beiträgt, daß diese Tribünen in einem sehr guten Zustand sind. Ein Teil davon ist sogar überdacht, was an regnerischen Tagen wie heute durchaus Sinn macht. Überhaupt ist Lesotho ein wasserreiches Land, bestreitet man doch einen guten Teil seines Bruttosozialprodukts durch den Verkauf von Wasser an Südafrika.
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