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20.03.2012, Ronhof, DFB-Pokal |
Bei Borussia Dortmund dürfte die heutige Partie Erinnerungen an ein noch gar nicht so lange
zurückliegendes Spiel auslösen, denn Ende letzten Jahres traf man im Achtelfinale des DFB-Pokals
auf den aktuellen Spitzenreiter der 2. Liga, was sich heute im Halbfinale des Wettbewerbs
wiederholt. Damals setzte man sich denkbar knapp in Düsseldorf durch, wo man gegen den dort
ansässigen TSV Fortuna 1895 denkbar knapp die Oberhand behielt und die Gastgeber erst im Elfmterschießen
mit 5:4 niederringen konnte. Wer noch weiter zurückdenkt, kommt auch auf eine gemeinsame Pokalerinnerung
der beiden heutigen Kontrahenten, denn 1991 unterlag Borussia Dortmund in der 1. Runde des Wettbewerbs
am Ronhof dem aufoperungsvoll
kämpfenden Viertligisten SpVgg. Fürth mit 1:3, obwohl der 88 Minuten in Unterzahl kicken mußte.
Genau genommen handelt es sich bei dem Club, der heute den amtierenden Meister und Spitzenreiter
der Fußball-Bundesliga aus dem Pokal werfen will, nicht mehr um den gleichen Verein, denn die aktuelle
Version entstand erst 1996 durch den Beitritt des TSV Vestenbergsgreuth, aber man würde in Fürth
natürlich allzugerne an diese Tradition anknüpfen und eine Partie für sich entscheiden,
die man sich ab kommender Saison jährlich als Ligaspiel wünschen würde.
Borussia Dortmund kann sich zwar schnell eine Feldüberlegenheit erspielen, aber man kann
sicherlich nicht davon sprechen, daß die SpVgg. Greuther Fürth Angst vor ihrem Gegner zeigt,
denn man wirft sich vielmehr in alle Angriffe der Borussen und versucht, wenn möglich, selbst
gefährlich nach vorne zu kommen. Im ersten Abschnitt gelingt vor allem Ersteres recht gut,
und bis auf eine gute Kopfballchance von Shinji Kagawa in der 31. Minute bleiben Torchancen
vor der Pause Mangelware. Im zweiten Abschnitt und auch in der anschließenen Verlängerung
präsentieren sich die Hausherren offensiv deutlich aktiver, und es ergeben sich Chancen auf
beiden Seiten, aber es scheint alles darauf hinauszulaufen, daß der BVB wie schon in Düsseldorf
nach torlosem Remis ins Elfemterschießen muß. Was sich dann kurz vor dem Ende der Verlängerung
ereignet, wird wohl als Kuriosum in die Pokal-Geschichte eingehen, denn Fürths Trainer Mike Büskens wechselt Stammtorwart Max Grün für den als besseren 'Elfmterkiller' geltenden Jasim Fejcic
aus, und ausgerechnet von Fejcic? Rücken springt das Leder über die Linie, nachdem ein kraftvoller
Schuß des ebenfalls eingewechselten Ilkay Gündogan vom Torpfosten abgeprallt ist - danach wird
das Spiel gar nicht mehr angepfiffen, und der Favorit hat doch noch ohne Elfmeterschießen das
Pokalfinale erreicht.
Die Heimfans haben als Intro eine Choreographie über ihre komplette Hintertortribüne auf die
Beine gestellt, die in den äußeren Bereichen mit grünen und weiten Fahnen in den Vereinsfarben
grün und weiß erscheint und als zentrales Element ein großes Transparent hat, auf dem die
bisherigen Pokalstationen der Kleeblätter aufgezählt sind und ein als separate Figur dargestellter
Spieler bereit steht, seinen Club nach Berlin zu schießen. "Das Kleeblatt blüht wie in alter
Zeit, der Ball liegt für Berlin bereit" heißt es dazu auf einem über die ganze Breite der
Tribüne laufendem Transparent. Währenddessen verläßt man sich im hinter dem gegenüberliegenden
Tor untergebrachten Gästelock vor allem auf Fahnen in gelb-schwarz-gelb. Danach feuern beide
Seiten ihr jeweiliges Team durchgängig an, und es kommt noch einmal etwas zusätzliches Pfeffer ins
Spiel, als der bewußt immer noch als "Schalker" auftretende Gerald Asamoah auf Fürther Seite
eingewechselt wird, der bei den BVB-Fans entsprechend unbeliebt ist und folgerichtig mit einem
gellenden Pfeifkonzert empfangen wird, das sich immer wiederholt, wenn der Stürmer den Ball
erhält. Am Ende schließlich ist natürlich das Entsetzen ganz auf Seiten der Fürther, während man
beim BVB das unerwartet plötzliche Ende der Partie zelebriert. Auf dem Platz geraten noch
Kevin Großkreutz und Gerald Asamoah aneinander, wonach später von einem Mitspieler Asamoahs
behauptet wird, Großkreutz habe sich rassistisch geäußert, was Letzterer allerdings ausdrücklich
bestreitet.
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