Dynamo Dresden

Dynamo Dresden
vs.
Carl Zeiss Jena 2:0

Carl Zeiss Jena

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Letztes Spiel: MSV Pampow vs. FC Schönberg 95 31.07.2010, Rudof-Harbig-Stadion, 3. Liga
Nächstes Spiel:  FC Einheit Wernigerode vs. SV Edelweiß Arnstedt

Ticket
21604 Zuschauer

Die SG Dynamo Dresden war einer der erfolgreichsten Vereine des DDR-Fußballs. 1953 als Retortenclub gegründet - bzw. aus dem 1950 gebildeten Retortenclub SG Deutsche Volkspolizei Dresden hervorgegangen, der die nach Ausschreitungen aufgelöste SG Dresden Friedrichsstadt ersetzen sollte, wurde man 1954 Meister, verlor dann aber seine Mannschaft, ähnlich wie sie entstanden war, durch Abkommandierung nach Rudof-Harbig-Stadion Berlin, wo der Berliner FC Dynamo gegründet worden war. Zwischendurch bis in die vierte Liga abgestiegen, folgte in den 1970er Jahren die zweite Hochphase des Clubs, in der man weitere sieben Meisterschaften und ebensoviele Pokalsiege - einen solchen hatte es bereits 1952 noch als SG Deutsche Volkspolizei gegeben - erringen konnte und einmal im Halbfinale sowie viermal im Viertelfinale der Europapokale stand. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten startete Dynamo als Vizemeister in der Bundesliga, wo man sich vier Jahre halten konnte. Danach ging es (u. a. durch Lizenzverweigerung) bis in die vierte Liga hinab, zurück in die zweite Liga, und seit 2006 ist die SG Dynamo - zwischendurch hatte man sich in 1. FC Dynamo umbenannt - durchgängig drittklassig. Heute geht es im Ostderby gegen den dreimaligen DDR-Meister und viermaligen Pokalsieger FC Carl Zeiss Jena, der 1981 in Düsseldorf das Europapokalfinale der Pokalsieger mit 1:2 gegen Dynamo Tiflis verloren hatte.

Nach einer 2:1-Niederlage im Auftaktspiel bei Eintracht Braunschweig geht es heute für die SG Dynamo darum, einen völlig mißglückten Saisonstart zu vermeiden, während der FC Carl-Zeiss nach einem Erfolg gegen Heidenheim - ebenfalls mit 2:1 - hofft, den 3:0-Erfolg vom letzten Auswärtsspiel in Dresden wiederholen zu können. Es sind die Gastgeber, die von Anfang an das Kommando übernehmen und zu ersten Rudof-Harbig-Stadion Torchancen kommen, aber der Treffer zum 1:0 fällt dann erst in der 24. Minute, als gerade der Eindruck entsteht, Jena könne sich etwas befreien. Gerrit Müller zieht von außerhalb des Strafraums ab, nachdem er einen Abwehrspieler getunnelt hat, und erzielt so das Tor, das eine weitere Drangphase von Dynamo einleitet, die sich nach der Halbzeitpause fortsetzt. Einziger Kritikpunkt an den Gastgebern kann sein, daß man seine Chancen nicht konsequent verwertet, aber immerhin kann Tore Gundersen in der 54. Minute ein Mißverständis zwischen Jena-Goalie Nulle und Verteidiger Sichone zum 2:0 nutzen. An den Spielanteilen ändert sich bis zum Schluß wenig, ohne daß Dresden noch mal träfe, und auch Jena vergibt seine einzige Torchance im zweiten Abschnitt, als Hähnge in der 71. Minute in Dynamo-Goalie Keller seinen Meister findet - es bleibt also bei einem hochverdienten 2:0-Erfolg für die Hausherren.

Über 21500 Zuschauer sorgen für eine angemessene Kulisse, und auch an der Stimmung gibt es während der Partie nur selten etwas auszusetzen. Die Heimfans haben eine große Menge von Doppelhaltern und Rudof-Harbig-Stadion Schwenkfahnen dabei, die immer mal wieder eingesetzt werden, und sorgen nach einem Intro, zu dem breite schwarze Stoffbänder präsentiert und gelbe Plastikbänder geworfen werden, für lautstarken akustischen Support. Auch die 3000 Gästefans lassen sich da nicht lumpen - immer wieder packt man seine Schwenkfahnen aus oder präsentiert eine Schalparade, und zu Beginn der ersten Hälfte gibt es etwas Rauch zu sehen, was eine entsprechende Ansage des Stadionsprechers provoziert und die Frage aufwirft, welchen Bezug Carl Zeiss Jena zur Farbe Grün hat, in der der Rauch in Richtung Stadiondach steigt. In der zweiten Hälfte nimmt die Euphorie beim Heimpublikum weiter zu und am Ende bleiben viele noch im Stadion, um das Team während seiner Ehrenrunde zu feieren.

Das nach einem erfolgreichen Leichtathleten der 1930er Jahre benannte Rudolf-Harbig-Stadion wurde 1923 an einer Stelle erbaut, an der sich bereits seit 1896 eine Sportstätte befunden hatte, und hieß zunächst nach seinem Erbauer Illgen-Kampfbahn. 1951 wurde es nach Rudolf Harbig benannt, eine Rudof-Harbig-Stadion Bezeichnung, die es seit 1990 wieder trägt, nachdem man es wegen unpassender Punkte in Harbigs Biographie 1971 Dynamo-Stadion genannt hatte. Die heutige Anlage hat mit dem ursprünglichen Stadion nur noch den Namen gemeinsam, das ab dem 19.11.2007 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Für 46 Millionen Euro hat man eine moderne Arena errichtet, die größtenteils mit Sitzen in den Vereinsfarben versehen ist, die auf einer Längsseite den Schriftzug Dresden ergeben und hinter einem Tor ein Vereinszeichen der SG Dynamo - offensichtlich sind hierzu auch ein paar rote und weiße Sitze erforderlich -, während es auf der zweiten Hintertorseite und im Gästeblock Betonstufen gibt. Von außen ist das Stadion von einer Seite aus verglast, während die anderen in Betongrau daherkommen und ein wenig Farbe vertragen könnten. Rudolf Harbig wäre übrigens vermutlich nicht so begeistert über den Neubau 'seines' Stadions, denn für ihn wäre hier heute kein Platz mehr, da die Leichtathletikanlagen zugunsten eines reinen Fußballstadions weichen mußten.

Rudof-Harbig-Stadion

Rudof-Harbig-Stadion

Rudof-Harbig-Stadion
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