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SC Roland Beckum |
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wikipedia Beckumer Jungs |
21.04.2011, Sportplatz Roland, Landesliga Westfalen 5 |
Der SC Roland Beckum ist ein aufstrebender Fußballverein aus der 37000 Einwohnerstadt Beckum im Kreis Warendorf oder -
um genau zu sein - aus dem 1129 Bewohner zählenden Ortsteil Roland, der etwa vier Kilometer nördlich des eigentlichen
Stadtkörpers liegt. Bis 2007 kickte man noch in der Kreisliga A, aber seither ist der von einem Personaldienstleister
unterstützte Club auf dem Weg nach oben, und auch aktuell scheint man unaufhaltsam Richtung Aufstieg unterwegs zu sein,
diesmal aus der Landesliga Westfalen 5 in die Verbandsliga. Damit würde man in dieser Spielzeit auch den Klassenrivalen
Beckumer SpVgg hinter sich lassen, der sich selbst als der Traditionsverein der Stadt sieht - und das sicherlich nicht ganz
zu Unrecht. Zwar mußte auch die SpVg zwischendurch bis in die Kreisliga - in diesem Fall sogar B - hinab, aber man hat
eine lange Geschichte in der Oberliga, der man bis 2001 angehörte und ließ einmal auf Bundesebene aufhorchen, als die
BSV 1996 in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den 1. FC Köln traf und den damaligen Bundesligisten im Elfmeterschießen
aus dem Wettbewerb eliminieren konnte. Die Zukunft freilich dürfte dem Austeiger in Spe gehören und - sollte es ganz
bitter für die SpVg kommen - könnte die Saison damit zuende gehen, daß der Rivale auf- und man selbst absteigt, so daß
in der kommenden Spielzeit zwei Klassen zwischen den Teams liegen würden.
In der Anfangsphase ist die Partie bei leichten Vorteilen für den SC Roland 1962 - so der offizielle Name der Hausherren -
halbwegs ausgeglichen. In der 23. Minute sorgt Daniel de Costa für den 1:0-Treffer zugunsten der Gastgeber, und bis zum
Seitenwechsel tut sich nichts Wesentliches. Unmittelbar danach jedoch sorgt Lars Remmert für den zweiten Treffer für den
SC Roland und einen eigenen Super-Einstand, ist er doch gerade erst per Auswechslung auf das Feld gekommen. Angesichts
der Führung des Spitzenreiters gegen den Abstiegskandidaten dürften die meisten von der Entscheidung ausgehen, aber die SpVgg
findet zurück in die Partie und kann durch Treffer von Dennis Pantke und Unmut Elik - letzterer per Elfmter - noch
ausgleichen, so daß es am Ende zu einem 2:2-Remis kommt - für die Gastgeber ist das eigentlich zu wenig, aber man hat
immer auch so noch bei jetzt gleich vielen Spielen vier Punkte Vorsprung auf den Verfolger Rot-Weiß Mastholte.
Aktive Fans haben nur die Gäste im Gepäck, und zwar in Form der Fangruppierung Beckumer Jungs, die für die erste Hälfte
zu einem Supportboykott gegen den als Retortenteam empfunden SC Roland und dessen Geldgeber aufgerufen hat und sich zu
diesem Zweck schweigend hinter einem schwarzen Transparent mit Aufschrift 'Ein schwarzer Tag für den Kommerz' aufbaut und
durchgänig mit zwei schwarzen Schwenkfahnen - wenn man deren Schatten auf der Hecke hinter den Fans mitzählt sogar vier - herumfuchtelt.
Nach dem Halbzeitpfiff tauscht man das schwarz gegen die eigenen blau-weißen Vereinsfarben und beginnt per Gesang zu supporten,
während es auf der anderen Längsseite ein paar Pöbeleien zwischen den Normalfans beider Seiten gibt, wobei die Fans der Beckumer SpVg
einen besonders vorlauten Heimfan mit der Behauptung zum Schweigen bringen, daß man rechnerisch nicht mehr absteigen könne. Die ist
falsch, aber wirksam, denn die "Absteiger! Absteiger!"-Rufe läßt der Roland-Anhänger dann sicherheitshalber doch einmal lieber sein.
Der Sportplatz des SC Roland ist kaum zu verfehlen, liegt er doch an der Vorhelmer Straße und somit der einzigen Durchgangsstraße,
die quer durch das Dorf verläuft. Sollte der Aufwärtsdrang der Hausherren in der Verbandsliga anhalten, wird man sich wohl etwas
überlegen müssen, denn oberhalb dieser Spielklasse dürfte man mit seiner Anlage, bei der es sich um einen völlig unausgebauten
Kunstrasenplatz handelt, an seine Grenzen stoßen. Für eine Veranstaltung wie heute ist der so eben noch ausreichend, wobei die
offzielle Zuschauerangabe von 1300 etwas hoch angesetzt zu sein scheint, aber spätestens in der Oberliga wird man nicht nur am
tatsächlichen Bedarf, sondern vor allem auch an den Grundforderungen der Liga scheitern. Aktuell gibt es wenig an dem Platz,
worüber es zu berichten lohnt, wenn man mal von dem Gebäude mit dem Vereinsheim direkt im Eingangsbereich absieht, das heute
nur mäßig frequentiert ist, wohl weil man den Verkauf von alkoholischen Getränken aus Sicherheitserwägungen nach draußen verlagert
hat und für Heim- und Auswärtsfans an getrennten Bierständen durchführt.
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