Eintracht Schwerin vs. Greifswalder SC 4:1
Eintracht Schwerin

Eintracht Schwerin
vs.
Greifswalder SC 4:1

Greifswalder SC

19.08.2001, Stadion Paulshöhe, Oberliga Nordost-Nord

Ticket
250 Zuschauer

Greifswald-Liverpool-Spielberichte
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Die Eintracht Schwerin ist in der vergangenen Saison aus der Verbandsliga aufgestiegen und wird mit dem Stadion Paulshöhe - Sitzplätze und Hintertorbereich so gerade dem Abstieg entronnen Greifswalder SC vor allem durch das Saisonziel verbunden, denn auf mehr als den Verbleib in der Oberliga dürfen wohl beide Teams nicht hoffen. Von daher haben die beiden Mannschaften nichts aneinander zu verschenken, denn beide betrachten den heutigen Gegner als eins der Teams, die man unbedingt hinter sich lassen muß, wenn dieses Ziel erreicht werden soll.

Der GSC hat heute den besseren Anfang für sich, als man aus einer unübersichtlichen Situation zum 0:1 kommt. Eigentlich scheint der Ball bereits vertändelt, doch letztlich findet das Leder doch noch den Weg ins lange Eck des Tores der Gastgeber. Noch vor der Halbzeit heißt es jedoch 1:1, als die Eintracht einen völligen Blackout der Vorpommerner nutzen kann, und bis zum Abpfiff dominieren dann die Hauptstädter, die zu weiteren drei Treffern und dem auch in dieser Höhe verdienten Endstand kommen.

Besonders lautstark sind beide Fangruppen nicht - sieht man von dem einen Eintracht-Schwerin-Supporter auf, der mit Stadion Paulshöhe - Hintertorbereich gegenüber seiner Hupe ständig auf und ab läuft und keinerlei Hemmungen zeigt, das gute Stück anzuwenden. Insgesamt wirkt er damit recht nervig, aber immerhin scheint er eine lokale Berühmtheit zu sein, die dieses Verhalten auch bei Spielen der Schweriner Handballer an den Tag legt und auch schon beim Boxen seiner Begeisterung so Ausdruck verliehen haben soll - mit dem Ergebnis, daß sich die Faustkämpfer geweigert haben, ihn weiter mit zu ihren Auswärtskämpfen zu nehmen. Immerhin finden vor der hochgezogenen Hintertortribüne ein paar blau-gelbe Transparente der Schweriner und am Rande der einen Längsseite auch zwei Transparente der Greifswalder Platz - todesmutig ausgehängt angesichts der als eher ungemütlich geltenden Heimfans. Heute werden die Schweriner diesem Ruf jedoch alles andere als gerecht - zwar lassen sich schon während der ersten Hälfte ein paar Heimfans bei den Greifswaldern blicken, aber nur, um ein wenig über gemeinsame Spielberichte beim mecklenburgischen Vorzeigeclub von Hansa Rostock zu plauschen. Der Support des Bundesligisten ist für alle Beteiligten gut mit der Unterstützung des eigenen Oberligisten zu vereinbaren.

Das Stadion Paulshöhe versprüht einen eher spröden Charme. Mit seiner Spielfeldabgrenzung aus Stadion Paulshöhe - Sitzplätze besetzt Metallzäunen, die in der Farbe der grauen Grundierung gehalten sind - soweit die nicht bereits abblättert - scheint es typisch für eine nicht weiter renovierte Anlage aus DDR-Zeiten zu sein und zumindest eine Überlackierung könnte da wohl nicht schaden. Auf einer Seite findet man ein paar - freilich unüberdachte - naturbelassene Holzbänke vor. Während die gegenüberliegende Seite nicht ausgebaut ist, findet sich hinter einem Tor ein kleiner Stehplatzblock mit sechs Stufen und hinter dem gegenüberliegenden Gehäuse der mit immerhin 14 Stufen am stärksten ausgebaute Bereich der Anlage - wo auch wie oben erwähnt die Heimfans ihren Platz suchen. Nach einer Flutlichtanlage hält man an der Paulshöhe vergeblich Ausschau, aber dafür handelt es sich wenigstens um ein reines Fußballstadion. Demnächst soll übrigens neuer Rasen in der Anlage ausgelegt werden, womit der FC Eintracht voraussichtlich für kurze Zeit in das örtliche Leichtathletikstadion ausweichen muß. Dieses Stadion mit Namen Lambrechtsgrund soll nach lokalen Angaben deutlich größer sein als die Anlage an der Paulshöhe und über eine Zuschauerkapazität von 15000 verfügen - während der Groundhopping Informer 2000/2001(1) bei beiden Plätzen von 10000 möglichen Zuschauern spricht.

(1)Michael Seiß und Thomas Hardt: Groundhopping Informer 2000/2001, Kassel 2000, Agon Sportverlag

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