Kickers Offenbach vs. Borussia Fulda 2:0
Kickers Offenbach

Kickers Offenbach
vs.
Borussia Fulda 2:0

Borussia Fulda

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Die dritte Bundesliga
Die Regionalligen
Letztes Spiel: Arminia Bielefeld vs. Eintracht Frankfurt 22.02.2002, Bieberer Berg, Regionalliga Süd
Nächstes Spiel:  FC Tirol vs. SW Bregenz

Ticket
7000 Zuschauer

Kickers Offenbach hat in den letzten Jahren zwischen der Oberliga und der zweiten Liga alle Spielklassen Bieberer Berg - Sitzplätze hinter dem Tor durchprobiert und möchte gerne in der kommenden Saison wieder zweitklassig sein. Damit der Kontakt auf die vor den Offenbachern stehenden Teams nicht verloren geht, muß heute unbedingt ein Sieg her, zumal die Gegner im hessischen Derby, Borussia Fulda, sich als Aufsteiger offensichtlich nicht im drittklassigen Fußball etablieren können. Zwar haben die Osthessen häufiger mal gute Kritiken einheimsen können, aber die Punkte gingen meistens an den Gegner, so daß sich gerade mal 11 Punkte auf dem Konto der Borussia befinden. Der Klassenerhalt muß wohl schon zu diesem Zeitpunkt als völlig unerreichbar für Fulda eingestuft werden, hätte man doch bereits doppelt soviele Punkte erringen müssen, um zum jetzigen Zeitpunkt einen Nichtabstiegsplatz einzunehmen.

Kampflos will sich Borussia Fulda allerdings nicht aus der dritten Liga verabschieden, was auch in der Bieberer Berg - Totale, im hinteren Bereich sieht man die Gästekurve heutigen Partie auf schneebedecktem Boden - nur die Strafräume sind geräumt - klar wird. Über lange Zeit spielt das Team gut mit, dominiert teilweise sogar den Aufstiegskandidaten, doch am Ende ist alles wie gehabt: außer wohlwollender Kritik von Medien und Gegner landet nichts auf der Habenseite des Aufsteigers. Ein Elfmeter sorgt für eine frühe OFC-Führung und in der zweiten Hälfte sind es dann nochmals die Offenbacher, die anstelle der auf den Ausgleich drängenden Gäste einen Treffer erzielen und so für den Endstand von 2:0 sorgen. Gerade mal einen Punkt hinter einem Aufstiegsplatz liegend sind die Aufstiegshoffnungen der Rot-Weißen also weiterhin als durchaus realistisch einzustufen, auch wenn man wohl mit der heutigen Leistung nicht dauerhaft oben mitspielen könnte.

Der Anhang in Offenbach ist als enthusiastisch und lautstark bekannt, ihm eilt aber auch der Ruf voraus, einen gewissen Hang zu Gewalttätigkeiten zu haben und bei den Anfeuerungen des eigenen Bieberer Berg - Sitzplätze auf der Geraden Teams bzw. den Schmähungen des Gegners zu rassistischen Sprüchen zu neigen. Heute gibt es am Verhalten der Heimfans diesem Ruf zum Trotz nichts zu beanstanden. Zwar ist man beim Stand von 1:0 und eher schlechtem Spiel des eigenen Teams nicht immer voll bei der Sache, aber insgesamt supportet man den OFC dennoch recht kontinuierlich mit Sprechchören, und in das Böse-Buben-Image passen die zumindest heute nicht. Nach dem Treffer zum 2:0 legen die Offenbacher dann auch deutlich an Lautstärke zu. Die Gäste werden von einem deutlich kleineren Fangrüppchen unterstützt - vielleicht 50 bis 100 Leute haben den Weg nach Offenbach gefunden -, aber auch die Gäste geben sich alle Mühe, ihr Team zu unterstützen. Zwar kommt man natürlich gegen die Offenbacher Gesänge nicht an, dafür zeigen sich die Fuldaer Jungs mit ihrer Oberkörper-frei-Aktion bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als mehrheitlich kältetauglich.

“Bieberer Berg” gehört wohl zu den charismatischsten Namen in der deutschen Stadionlandschaft, obwohl Kickers Offenbach nach dem letzten Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 1984 Bieberer Berg - Stehplätze auf der Geraden inzwischen 15jähriges Abwesenheitsjubiläum(1) aus der Erstklassigkeit feiern “durfte”. Es ist wohl vor allem die Enge in der kompakten Anlage, die für die typische Atmosphäre sorgt und den Fans dabei entgegenkommt, die bei den Gegnern gefürchtete Stimmung zu erzeugen. Zwei der Tribünen in der Anlage sind zum Sitzen ausgelegt, an einer Geraden findet man auf in je nach Block in unterschiedlichen Farben gehaltenen Holzbänken Platz, hinter einem Tor befindet sich die Orion-Tribüne, wo man Plastikschalen vorfindet, die in roten Buchstaben auf grünem Grund das Kürzel “OFC” ergeben. Die Fans des OFC finden sich im wesentlich auf den zum Großteil überdachten Stehplätzen auf der Gegengeraden, und gegenüber von der Oriontribüne liegt der unüberdachte Gästebereich, der mit einigen Betonstufen ausgebaut ist, hinter denen eine zusätzliche Stahlrohrtribüne errichtet ist. Etwas seltsam muten die zwei Flutlichtmasten an, die an sich gegenüberliegenden Ecken des Stadions zu finden sind. Unterstützt werden die dort angebrachten Strahler von einigen zusätzlichen Scheinwerfern unter den Tribünendächern.

(1) Danke für die Korrektur an Michael Krämer. Wir hatten ein Jahr Bundesligazugehörigkeit der Offenbacher übersehen und den letzten Abstieg auf 1976 zurückdatiert. Sorry, an alle OFC-Fans, war keine böse Absicht!

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