Rot Weiß Lennestadt-Grevenbrück : FSV Werdohl 0:1 (0:1)
Landesliga Gruppe 2 Westfalen
Stadion an der "Habuche" am 06.05.2007
Ca. 250 Zuschauer
Beide Mannschaften stehen im Niemandsland der Landesliga-Gruppe 2 Tabelle, wobei jedoch die Lennestädter noch nicht endgültig gesichert sind. Die Gäste aus Werdohl sind die Remiskönige der Liga, immerhin ist ihnen das Kunststück der Punkteteilung in der laufenden Spielzeit schon satte 17 Mal geglückt. Die Platzherren in Rot Weiß, fristen seit einigen Jahren ein Dasein im Mittelmaß der Landesliga. Dennoch sind sie kein unbeschriebenes Blatt, spielten sie doch in den Jahren 1994-1996 in der Oberliga Westfalen, was bis heute keinem zweiten sauerländischen Fußballverein außer aktuell den SF Oestrich-Iserlohn gelang. Nach 3 Jahren in der Verbandsliga (1996 – 1999) ging es dann noch eins abwärts in die Landesliga Gruppe 2. Dort verharrt man wie gesagt mehr oder weniger souverän. Der Glanz der Oberliga-Jahre ist somit weitesgehend verschwunden, dennoch haben die Lennestädter auch heute noch einen recht aktiven Fanclub, der noch aus beschriebenen "Glanzzeiten" stammt.
Der Support der Lennestädter setzt sich aus einigen Rentnern und manchen fußballbegeisterten Jugendlichen aber auch einer ganzen "Schar" Mädels zusammen. Davon sind die Rentner jedoch die lauteste Fraktion, äußern sie doch immer wieder ihren Unmut über zweifelhafte Schiri-Entscheidungen bzw. Ballverlusten eigener Spieler. Manche scheuen sich nichtmal die Menschenwürde eines Schiedsrichters unangetastet zu lassen, was diesen jedoch nicht aus dem Konzept bringt.
RWL startet besser ins Spiel, was sich vor Allem durch die kämpferische Einstellung äußert. Chancen bleiben jedoch Mangelware. Bis in der 36 Minute zwei Lennestädter das Wunder vollbringen, erst den Pfosten und im Nachschuss freistehend aus 5 Metern die Latte zu treffen. Nur 2 Minuten später sieht ein Werdohler die rote Karte nach einem Schubser. Doch wer glaubt RWL würde in der Folge noch besser ins Spiel kommen, der sah sich eines besseren belehrt, denn noch vor dem Pausenpfiff konnte der FSV Werdohl die 1:0 Führung erzielen. Die zweite Halbzeit gehörte dann bis auf wenige Konter den Gästen aus dem Märkischen Kreis, die jedoch keine ihrer Torgelegenheiten in Zählbares ummünzen konnten. Lennestadt indes wiederholte sein Kunststück aus Halbzeit 1 erst mit einem 25-Meter-Schuss den Innenpfosten und im Nachschuss aufs leere Tor wieder nur die Latte zu treffen. So blieb es bis zum Abpfiff beim 0:1. Und so vergaben die Lennestädter die Chance das Abstiegsgespenst endgültig aus der heimischen "Habuche" zu vertreiben.
Das schmucke Stadion an der "Habuche" verdankt seinen Namen dem Berg auf dem es steht. Es kann sich durchaus sehen lassen, da es auf der Gegenseite eine ca. 40 Meter lange überdachte Stehplatztribüne verfügt, die aus sieben Stehstufen besteht und in ehrenamtlicher Eigenleistung gebaut wurde. Die oberste Ebene davon ist mit Holzbänken ausstaffiert. Auf der Hauptgeraden befindet sich das Pressebüro, das in einem Gebäude mit einem Kiosk vereint ist. Direkt links daneben ist das zweigeschossige Vereinsheim anzutreffen. Im unteren Geschoss sind sowohl Spieler- als auch Schiedsrichterkabinen untergebracht. In der oberen Etage findet man das gemütliche Vereinsheim, in dem die Pressekonferenzen abgehalten werden. Ein großer Balkon in diesem 2. Stockwerk ermöglicht, ebenfalls mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, einen erstklassigen Blick aufs Spielgeschehen. Dieser Balkon bildet im Übrigen auch die Überdachung für die oberen 3 der 7 Stehstufen auf der Hauptseite des Stadions. Acht Flutlichter zieren zudem den Spielfeldrand, die aber durch geschickte Standorte die Sicht nicht beeinträchtigen. Ausbaufähig wäre das Stadion auf beiden Geraden, die rechts und links neben den beschriebenen Tribünen aus Graswällen bestehen. Im Hintertorbereich scheinen diesbezüglich keinerlei Möglichkeiten zu bestehen, da das Stadion auch der Leichtathletik dient, und die Tartan-Laufbahn das Rund so weitläufig macht, dass zwischen Laufbahn und Spielfläche sogar noch eine Hochsprunganlage passt. Desweiteren sind hinter beiden Toren keine Erhöhungsmöglichkeiten gegeben. Dennoch kann man erkennen, dass das Stadion an der "Habuche" einmal den Oberliga-Standards entsprochen hat, was es auch heute noch tut. Offiziellen Angaben zufolge hat die "Habuche" ein Fassungsvermögen von ca. 2500 Plätzen!