BvB vs. 1. FC Nürnberg 2:2

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
1. FC Nürnberg 2:2

1. FC Nürnberg

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Letztes Spiel: Rot-Weiss Essen vs. Eintracht Frankfurt 02.10.2004, Westfalenstadion, Bundesliga
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Ticket
73500 Zuschauer

Borussia Dortmund hat sich mit vier Unentschieden in Folge zu einer Mannschaft von Remis-Experten entwickelt und Westfalenstadion - Intro Dortmund steht formal im oberen Bereich der Tabelle. Faktisch haben die auf dem achten Platz liegenden Borussen jedoch in der Tabelle des sechsten Spieltags nur zwei Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten Hannover und damit ebensoviel Polster nach unten wie es auf einen UEFA-Cup-Platz - eingenommen von den wackeren Aufsteigern des FSV Mainz 05 - aufzuholen gäbe. Mit dem 1. FC Nürnberg ist heute ein anderer Aufsteiger zu Gast im Westfalenstadion und der Club ist einen Punkt hinter den Hausherren ebenfalls ein Mitglied im dichtgedrängten Mittelfeld der Tabelle zu finden. Daß mit Nürnberg nicht zu spaßen ist, haben die heutigen Gäste vor zwei Wochen bewiesen, als sie ein 2:2 bei Bayer Leverkusen errungen haben, bei dem sie schon mit zwei Toren vorne gelegen hatten. In der letzten Woche zeigte sich bei der 1:2-Niederlage gegen Mitaufsteiger Arminia Bielefeld das andere Gesicht des Clubs und so darf man gespannt sein, welchen Widerstand die Nürnberger der Borussia entgegenzusetzen haben, die heute mehr will als ein weiteres Remis.

In der Anfangsphase spielen die Hausherren in einem eher lahmen Spiel etwas stärker nach vorne als die Gäste, die erst mal abwarten. Da Westfalenstadion - Stammplatz für Dede es jedoch kaum zu auch nur zu Torchancen im weiteren Sinne kommt, der Club dagegen bei seinen gelegentlichen Kontern zweimal nur knapp scheitert, kündigt sich schon wieder Böses für die Hausherren an und tatsächlich - nach etwas mehr als 20 Minuten schließt Mintal eine schöne Kombination ab und bringt die Rot-Weißen mit 1:0 in Front. Doch es soll noch dicker kommen für den BVB, denn nur zwei Minuten später trifft ein Steilpaß des FCN die Gäste in der Vorwärtsbewegung, so daß Vittek frei vorm Tor autaucht und BVB-Goalie Warmuz keine Chance läßt. Dem BVB droht das Spiel bereits in dieser Phase ganz aus der Hand zu gleiten, doch drei Minuten später ist es Jan Koller, der nach einer Ecke den Anschlußtreffer erzielen kann und so die Heimmannschaft zurück ins Spiel bringt. Kurz vor der Pause ist es dann abermals der tschechische Mittelstürmer, der die beste Phase des BVB mit dem Ausgleichstreffer krönt und aus Sicht der Hausherren Gutes für die zweite Hälfte ahnen läßt, da der BVB die letzte Viertelstunde klar dominiert hat. Im zweiten Abschnitt knüpfen die Schwarz-Gelben dann aber doch eher an die Anfangsphase der Partie an als an die Schlußoffensive der ersten Halbzeit und so kommt man nur zu wenig Torchancen - die beste vergibt Rosicky aus spitzem Winkel - und muß mit ansehen, wie der Club die deutlich besseren Möglichkeiten hat. Am Ende ist der Punktgewinn dann auch tatsächlich für die Hausherren glücklicher als für die Gäste, zumal in der Schlußphase einmal David Odonkor auf der Linie retten muß - andernfalls wäre das wohl der Fangschuß für den BVB gewesen.

Die Anhänger des Clubs gelten durchaus als begeisterungsfähig und lautstark, sind allerdings bei Borussia Dortmund nicht allzu gerne Westfalenstadion - Intro Nürnberg gesehen, da man eine Fanfreundschaft mit dem Lokalrivalen der Hausherren vom FC Schalke 04 pflegt. Umgekehrt führt diese Freundschaft natürlich auch dazu, daß die Nürnberger den BVB ebenfalls nicht auf der Liste ihrer besten Freunde haben und so ist für eine durchaus etwas giftige Atmosphäre gesorgt. Auf Seiten der Hausherren gibt es zunächst das übliche offizielle Intro, dann das übliche nicht-offizielle, bei dem die Südtribüne zu einer Wand aus Doppelhaltern, Schwenkfahnen und Schals mutiert. Hier können die Gäste natürlich schon aufgrund ihrer Zahl nicht ganz mithalten, zeigen aber auch einige Fahnen und Doppelhalter, was dokumentiert, daß ihnen beim BVB wohl die meisten Support-Utensilien genehmigt wurden. Ob das im nächsten Jahr wieder der Fall sein wird, muß sich noch zeigen, denn es kommt auch zu einer nicht so gerne gesehenen Rauch-Einlage der Gästefans - allerdings außerhalb des eigentlichen Fanblocks und von daher möglicherweise ohne Konsequenzen. Danach jedenfalls präsentieren sich die Schwarz-Roten als ausdauernde Sänger und beeindrucken vor allem in der zweiten Hälfte, in der zwar etwas monoton aber lautstark "FC-Nürnberg allez" durchgesungen wird. Auf der Südtribüne ist auch immer mal wieder ein wenig los, aber der Heimsupport bleibt heute doch eher blaß. Auf die Gefahr der Wiederholung hin muß abermals bemerkt werden, daß eine Verkleinerung des Stehplatzbereichs oder auch nur eine Konzentration der aktiven Fans im Unterrang (im Moment scheinen sie mehrheitlich im Oberrang zu stehen, von wo aus man deutlich schlechter zu hören ist) überfällig wäre, um wieder zu einer echten Stimmungshochburg zu werden und das liegt weniger an der Zahl der aktiven Fans, wie von gegnerischen Fangruppen gerne behauptet wird, sondern vielmehr an der ungünstigen Postierung im Stadion.

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