Borussia Dortmund vs. Borussia Mönchengladbach 3:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Borussia Mönchengladbach 3:1

Borussia Mönchengladbach

schwatzgelb.de
BVB-Page von Katja und Michael
Borsigplatz 88
DFB
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Letztes Spiel: VfL Osnabrück vs. TSV Eintracht Braunschweig 09.03.2002, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  1. FC Viersen 05 vs. FC Kleve 63/03

Ticket
69000 Zuschauer

BV gegen VfL Borussia heißt es am heutigen Tag im Dortmunder Westfalenstadion, und somit kommt es zu Westfalenstadion - Pro-Stevic-und-Sörensen-Aktion einer Partie, die wegen der zweijährigen Zweitligazugehörigkeit der Niederrheiner zuletzt in der Saison 1999/2000 stattgefunden hat. Nicht vergessen ist allerdings, daß der VfL das Westfalenstadion immer wieder mal mit einem Selbstbedienungsladen verwechselt hat und den Gelb-Schwarzen hier so manchen Punkt abknöpfen konnte - selbst im Abstiegsjahr war der BVB nicht über ein 1:1-Unentschieden hinausgekommen. Gerade angesichts der zuletzt ebenso schwachen Leistungen wie Resultate können sich die Hausherren jedoch heute keine weitere Blöße mehr leisten und müssen unbedingt einen Heimsieg einfahren. Da auch die Gäste nichts zu verschenken haben - man steht immer noch mitten im Abstiegskampf, obwohl es zulezt vor allem daheim gute Ergebnisse gab -, sind die Voraussetzungen für ein spannendes Fußballspiel gegeben.

Das Spiel geht gut los für die Hausherren, als ein doppelter Abwehrfehler des VfL für die Westfalenstadion - VfL-Fans Führung des BVB sorgt. Zunächst wird der Ball von der Gladbacher Abwehr dem einschußbereiten Koller zugespitzelt, dann ist es aber Gästekapitän Nielsen, der das Leder im eigenen Tor unterbringt und sich dabei auch noch so stark verletzt, daß er aus der Partie gehen muß. Der Treffer ist sichtlich Balsam auf das zuletzt geschundene Selbstvertrauen der Hausherren, die in der Folge einige Gelegenheiten zum Erhöhen haben. Nach einer halben Stunde schaltet man dann aber doch einen Gang zurück, ohne vorher einen weiteren Treffer erzielt zu haben. Die Gäste bleiben größtenteils eher harmlos, könnten jedoch nach einem schweren Fehler von Lehmann zum Ausgleich kommen - doch der verdutzte van Lent kann den Ball nicht kontrollieren, der zuvor dem BVB-Schlußmann aus der Hand glitt. So ist es in der zweiten Hälfte wieder ein Eigentor, das für den Ausgleich sorgt, als Dede unglücklich in eine Flanke springt und den Ball im kurzen Eck des eigenen Tors unterbringt. Das nehmen die Gelb-Schwarzen als Angriffssignal und schließlich fällt Amoroso im gegnerischen Strafraum und verwandelt den verhängten Strafstoß selbst zum Führungstreffer - einen Elfmeter, den man wohl nicht unbedingt geben muß. Den Schlußpunkt setzt schließlich Koller, der nach einem versprungen Ball von Amoroso nur noch den Fuß hinzuhalten braucht, um dem Ball den entscheidenden Impuls in Richtung Tor zu geben. Beim VfL und seinem Anhang wird sicherlich der Elfmeter für ein paar Tage Gesprächsthema Nummer eins sein, allerdings spricht einiges dafür, daß die Abwehr der Mönchengladbacher auch so dem Druck nicht bis zum Ende der Partie standgehalten hätte.

Der Dortmunder Anhang scheint ebenso wie die Mannschaft heute motiviert zu sein, zuletzt schlechten Leistungen einen Neuanfang folgen zu lassen. Tatsächlich wird es auf der Südtribüne heute häufiger laut als zuletzt, auch wenn man sich immer noch eher sporadisch zu Wort meldet. Auffällig ist, daß es zu keinen speziellen hörbaren Sprechchören bezogen auf den heutigen Gegner kommt - offensichtlich sind wirklich viele Leute zugegen, die sich an solche Feinheiten nicht mehr erinnern können. Die Gladbacher unterstützen ihr Team recht durchgängig mit Sprechchören und Getrommel, wobei sie immer wieder mal beschwören, daß es “nur eine Borussia” gebe und so etwas mehr Sinn für auf den heutigen Gegner zugeschnittene Sprüche zeigen als die Heimfans. Dafür präsentiert der BVB-Anhang beim Einlaufen der Mannschaft eine kleine Choreographie mit gelben Herzen, in der mit Plakaten “Pro Stevic und Sørensen - Herz zeigen statt pfeifen” für zuletzt heftig kritisierte Spieler geworben wird.

Kommentar

Die “Pro-Stevic und Pro-Sørensen”-Aktion des Dortmunder Anhangs war sicherlich gut gemeint, läßt aber einige Fragen offen:
So muß die Frage erlaubt sein, wo eine vergleichbare “Pro-Barbarez”-Aktion geblieben ist, als sich der damalige Offensiv-Spieler der Borussia vom eigenen Publikum mindestens vergleichbar kritischer Behandlung ausgesetzt sah. Barbarez zog die Konsequenz, verließ die Borussia und machte seinem Frust mit einigen bitteren Worten in der Presse Luft, was ihm bei seinen weiteren Auftritten im Westfalenstadion mit seinem neuen Team vom HSV umso heftigere Pfiffe einbrachte.
Auch die generelle Berechtigung derartiger Aktionen ist wohl eher zweifelhaft. Fußballprofis haben selten etwas gegen heftige Reaktionen der Fans, wenn sie gefeiert werden. Sie verlangen zu Recht, daß das Heimpublikum professionell damit umgeht, wenn sie das Team zum Saisonende verlassen. Stehen sie dagegen in der Kritik, sieht plötzlich alles ganz anders aus und es werden die altbekannten “Wir-gehören-doch-zusammen”-Stereotypen bemüht. Demnach ist also keine Kritik erlaubt, wenn ein Mittelfeldspieler ständig eine Fehlpaßquote von um die 50 % hat oder ein Stürmer ein laues Lüftchen statt eines Wirbels entfacht?
Um keine Mißverständnisse zu erwecken: der Verfasser dieser Zeilen hat eine klare Fanbindung an die Dortmunder Borussia und er hat noch nie einen Spieler des eigenen Teams auf dem Feld ausgepfiffen - auch nicht während seiner Zeit auf der Südtribüne. Der Grund dieser Enthaltsamkeit ist aber ein weniger sentimentaler: mit Pfiffen kann man ein verunsichertes Team nicht stabilisieren, so daß man letztendlich gegen das eigene Interesse verstößt, in absehbarer Zeit eine bessere Mannschaftsleistung zu sehen, wenn es einmal nicht läuft.

Kommentar

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