Das Fazit des heutigen Tages ist, daß es in der französichen Hauptstadt einen erstaunlich
hohen Anteil von Spaniern gibt, die sich durch ihre bunte Kleidung und ihr auffälliges
Verhalten auszeichnen. Bevorzugte Farben sind Orange und Schwarz.
Real Madrid nutzt zur Freude seiner Fans die Gelegenheit, den insgesamt achten Europacup zu
zu erringen, und holt sich den zweiten Champions League Sieg innerhalb von drei Jahren. Europapokal
der Landesmeister hieß dieser Wettbewerb einst, doch in dieser Saison
kommt das Finale tatsächlich ganz ohne ein Team aus, das im letzten Jahr im eigenen Land die Meisterschaft auf sein Konto hätte bringen können.
Beide Mannschaften haben nicht nur die Gemeinsamkeit, aus Spanien zu kommen, sondern teilen
auch noch die für gewöhlich weiße Spielkleidung, so daß man sich nicht über eine Farbauswahl
einigen kann. Schließlich legt die UEFA die etwas ungewöhlichen Farben (siehe oben) fest und
beschert damit vermutlich beiden Teams Merchandising-Umsätze in beträchlicher Höhe, denn die jeweilige
Spielkleidung erfreut sich in den Fangruppen großer Beliebtheit.
Die Stimmung beim Finale ist von Anfang an sehr gut und es entwickelt sich ein ansprechendes Spiel,
das von beiden Seiten offensiv geführt und dennoch zunächst von den Abwehrreihen geprägt wird.
Spielentscheidend ist wohl das 1:0, das in gewisser Weise ein Zufallsprodukt ist, aber letztendlich
zeigt, daß es im Sturm elementar ist, auch nach scheinbaren Ballverlusten nachzusetzen. Vermutlich
haben das ja eh die meisten zumindest im TV verfolgt.
Als klar ist, daß das Spiel für das Team mit der Fledermaus - die ist übrigens aus dem Stadtwappen
von Valencia entliehen - nicht mehr zu gewinnen ist, stellt sich unter der orangefarbenen Anhängerschaft natürlich ein wenig Ernüchterung
ein, doch im Endeffekt bleibt alles tendenziell fröhlich, und nach dem Spiel sieht man an allen Ecken
und Enden Anhänger der beiden Teams friedlich miteinander sprechen. Tags drauf ist dann auf der
Web-Seite von Real auch ein Dank an die Valencianos für ihr faires Verhalten zu finden.
Das Stade de France verfügt über eine - soweit ich weiß - einzigartige Konstruktion und wird von dem
fast stützenlosen Dach geprägt, das irgendwie der Schwerkraft zu trotzen scheint. Tatsächlich kann ich
mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Stützpfeiler in Wirklichkeit dazu dienen, zu verhindern, daß die Konstruktion gen Himmel verschwindet. Sollte man die Ringe gegen durchsichtige austauschen, hätte man übrigens noch eine Möglichkeit, dem Publikum aus einer originellen Perspektive Radrennen zu präsentieren.
Unten noch zwei Bilder von den großen, mit Vereinszeichen geschmückten Ballons, an denen vor Spielbeginn
Akrobatinnen das Publikum unterhalten (hier kaum zu erkennen). Sicher ein vom Fußball wegführendes Showelement, aber auf jeden
Fall besser als Cheerleading! Darunter die Anzeigetafel vor und nach der Partie
|