Bor. Mönchengladbach (A) vs. Rheydter SV 3:3

120 Zuschauer

Ein gemütlicher Fußballnachmittag in Möchengladbach, der in Schloß Rheydt beginnt, wo die Ausstellung “Rückblicke, Einblicke, Ausblicke!” die ersten 100 Jahre der Geschichte von Borussia Mönchengladbach behandelt, die zwei Tage zuvor endgültig beim Versuch des direkten Wiederaufstiegs in die Fußballbundesliga gescheitert ist. Die Ausstellung, die noch bis zum 13. August zu bewundern ist, zeugt von besseren Tagen: Rekordsiegen in der Fußballbundesliga - das 12:0 gegen den BVB ist bis heute unübertroffen -, großen Tagen im Europapokal, DFB-Pokal und natürlich nicht zuletzt in der Deutschen Meisterschaft. Unter anderem gibt es Schuhe von Vogts und Effenberg zu sehen, eingetauschte und eigene Trikots en masse, aber auch Kuriositäten wie eine Wahlbroschüre Ewald Lienens für die Friedensliste und ein Stück vom gebrochenen Pfosten aus der unvergessenen Partie gegen Werder Bremen.
Danach geht es weiter zum Grenzlandstadion, wo der Rheydter SV 05 im eigenen Stadtteil zum Auswärtsspiel bei den Amateuren der Borussia anzutreten hat. Eine verfehlte Telefonauskunft seitens der Offiziellen der VfL-Amateure führt den Verfasser dieser Zeilen zunächst zum Bökelberg (“Ja, wir spielen auf dem Nebenplatz”), wo er jedoch von einem Passanten erfährt, daß er wieder nach Rheydt zurückfahren kann. Eigentlich um so besser, entpuppt sich doch das Grenzlandstadion als durchaus schmucke Anlage, die in einem kleinen Kessel gelegen mit einigen Stehplatzstufen, aber auch einer Tribüne versehen ist. Vielleicht sollte man allerdings auf der Rückseite der Anlage die Tore abschließen, wenn man da schon die Kassenhäuschen nicht besetzt - nicht jeder Zuschauer wird durchs Innere des Grounds den Weg zum Ticketschalter finden!
In letzter Minute muß Borussia den Ausgleich zum 3:3 hinnehmen und verspielt damit letze Chancen, in der Qualifikation zur Regionalliga mitspielen zu dürfen, wobei man sowieso auf die Finanzschwäche des WSV angewiesen gewesen wäre, der uneinholbarer Tabellenführer ist. Sollte der Verband die Wuppertaler noch zurückpfeifen, wird jetzt Preußen Köln profitieren.

In einem ist das Grenzlandstadion dem Spiel nicht ganz angemessen: die paar Zuschauer machen in der weitläufigen Anlage einen ziemlich verlorenen Eindruck. Es wäre mit Sicherheit interessant, den Ground mal gut besucht oder gar voll zu erleben.